Deutschland 06.06. (44.355 km):


Abfahrt  von Schwäbisch Gmünd. Obwohl nicht Freitag der 13., ein schwarzer Tag, wie sich herausstellen sollte.

Wir fuhren Richtung München, Salzburg bei schönem Wetter und Beginn der Pfingstferien mit gleichzeitigem Beginn der Feiertag, also volle Autobahn mit Stillstand hinter Augsburg. Wir nutzten die Zeit auf einem Rastplatz mit Gassi gehen (Adonis, unser Kurzhaarcollie), essen und warteten auf bessere Zeiten. Hat sich gelohnt. Wir waren gestärkt und der Verkehr lief wieder manierlich. Um ca. 20:00 Uhr beschlossen wir, die Autobahn zu verlassen, um einen Schlafplatz zu finden. Eine Umleitung nach Prien bescherte uns einen wunderschönen Waldparkplatz auf 850 m ü.M. (44.640 km), Ausgangspunkt zu Hütten und der Kampen-Wand. Da beschlossen wir so gleich die ganzen Feiertage zu verweilen und einige schöne Wanderungen zu unternehmen. Dann kam die Überraschung! Kühlschrank läuft nicht. Ausgebaut, kein offensichtlicher Fehler, vermutlich Kompressor. Da über die Feiertage niemand zu erreichen war, haben wir einige Touren unternommen, und sind dann auf den Harras Campingplatz in Prien gefahren. Der dort am Nachmittag zu erwartende Monteur konnte uns auch nicht auf die Schnelle helfen. Hat aber auch auf den Kompressor getippt. Lieferzeiten momentan mindestens 2-3 Wochen. Also Anruf bei Reimo und Dometic, gleiche Aussage. Nach Langem hin und her blieb uns nichts anderes übrig, als einen neuen Kühlschrank zu bestellen, mit Lieferadresse Campingplatz Harras . Reimo versicherte, dass Dometic am Freitag abschickt und wir dann den Kühlschrank am Montag 16.00 haben müssten. Warten wir es ab. Problem dabei ist vor allem, wir wollten eigentlich zusammen die zwei Wochen Pfingstferien in der Slowakei verbringen und meine Frau sollte dann von Kosice aus zurück fliegen, da sie als Lehrerin, im Gegensatz zu mir, noch berufstätig ist. Das wird wohl nicht klappen. Welch ein Wunder, es gibt doch noch Ausnahmen. Herzlichen Dank an beide Firmen, der Kühlschrank traf schon am Donnerstagnachmittag ein. Gleich Alten aus und Neuen eingebaut, nah ja, passt nicht immer alles gleich, so dass wir erst später als gedacht zu unserem gemütlichen und wohl verdienten Grillabend kamen.

 

 

13.06. (44.677 km): Weiterfahrt Autobahn Wien – Bratislava


Slowakei 13.06. (45.121 km)


Richtung Zilina. Sehr gut ausgebaute Autobahn, mit viel Verkehr durch Bratislava. Danach an großen landwirtschaftlichen Anbauflächen vorbei. Je weiter es nach Norden geht, wird es hügeliger. Ca 130 km vor Zilina wunderschöner und ruhiger Shell-Rastplatz zum Übernachten.


14.06. (45.200 km): Da wir länger als ursprünglich am Chiemsee verweilten, haben wir uns unterwegs keine sight seeing Pausen gegönnt und sind direkt in die Hohe Tatra nach Strbske Pleso gefahren. Hotels, Parkdecks Höhe 2,2 m, viele Urlauber. Für uns keine Parkmöglichkeit, also Weiterfahrt auf der 537 nach Tatranska Lomnica. Auf der Strecke große Waldflächen mit Sturmschäden. Außerhalb vom Ort Campingplatz mit Hotel, großzügige Wiesenfläche, einfache aber saubere Sanitäranlagen. Hier wollen wir bis zum 20.06. bleiben. Dieser Tage ist das Wetter allerdings sehr durchwachsen, mit kaltem Wind, nachts zwischen 6°-9°, tags 14°-18°. Die Berge sehr wolkenverhangen, ab und an auch Regen. Die Zeit verbringen wir mit Lesen, Christa auch mit Klassenarbeiten korrigieren. Eine schöne Wanderung (17.06.) über 4 Std, auf halber Höhe am Hang entlang, war  auch möglich. War nicht so gut, da  Christa am Vortag auf der Treppe zum Wohnaufbau gestürzt ist, die Folge war ein dick angeschwollener Fuß in allen Farbschattierungen. So war bis zum Abflug von Kosice, unabhängig vom Wetter, Pause mit Umschlägen angesagt. Nicht ganz, da ich für die Durchreise durch die Ukraine einiges an Gegenständen an nicht ganz so offensichtlichen Orten zu verstauen hatte.

Die Durchfahrt machte mir in zugegebenem Maße, aufgrund der Kampfhandlungen, etwas Sorge. Daher wollte ich versuchen, in max. 3 Tagen die ca 1.1oo km zu fahren.  

                                                                                                                                                                                                      20.06. (45.514 km): Abfahrt nach Kosice zum Flughafen, unterwegs die Maut box aufgeladen, was sehr zeitraubend war, da nirgendwo an einer Tankstelle ein Vermerk angebracht ist. 12 € waren noch drauf, 25.50 € brauchte ich noch bis zur Grenze. Der Mindestbetrag/Aufladung beträgt aber 50 €. Somit haben wir insgesamt 100 € Maut +50 € Leihgebühr entrichtet. Das Mehr kam mir zu Gute. Warum? Nah ja, in die falsche Richtung gefahren, Navi nicht eingeschaltet. Haben dabei eine nette Karstschlucht entdeckt, die wir ein Stück durchwanderten und den Parkplatz als Übernachtungsplatz genommen haben. An der Bude einen Hamburger mit Bier verzehrt. Abends auch der Treffpunkt einiger Dorfbewohner, zum Bier mit Kräuterschnaps.



21.06. (45.969 km): Am Campingplatz in Kaluza am Zemplinska-Stausee angekommen,  blieben wir dort bis zur Grenzüberschreitung am Mittwoch, 25.06. Sauber und einfach, aber ein neues Freibad. Hier gibt es auch einiges an Tourismus. Hotels, Feriendomizile etc., Wassersport aller Art. Das Wasser soll sauber sein, der Strand sah mir aber nicht danach aus. Es war auch niemand im Wasser, was vielleicht auch an der Temperatur lag. Dann die andere Art von Bewegung,  wandern.


22.06.: Ein, bezüglich moderner Kommunikationstechniken Unbewanderter, versuchte seine Prepaid Karte aufzuladen! Ging leider nicht über www.md.de. Über diese Seite kann zwar ein Vertrag Slowakei/Ländergruppe1, abgeschlossen werden, verlangt aber eine aufgeladene Prepaidkarte. Also ging die Suche los, wo kann die Karte aufgeladen werden. Das gleiche gilt auch für das iPad. Dann erste Reparatur unternommen. Beim Stecker (Zigarettenanzünder) für die Autokamera war der Schraubkopf einschließlich der Spezialsicherung abgebrochen. Loch erweitert, normale Glassicherung und Kopf eingeklebt, da das Gewinde im Eimer war. Funktionierte wieder.


23.06.: Den Tag damit verbracht, den Telekomladen ausfindig zu machen, nach langem Suchen und Durchfragen in der Fußgängerzone gefunden, Nummer gezogen und nach einer Stunde des Wartens endlich einen Prepaid- Vertrag abgeschlossen.  Ausgerechnet heute war auch noch das schönste Wetter, Adonis lag so lange angebunden im Schatten  vor dem Laden.


24.06.: Der Tag, der nur so vorbeiflog. Großreinemachen, gründlich mit Autoscheiben putzen. Morgen soll´s ja weiter gehen.


25.06. (45.999 km) 10:15: Ab zur Grenze nach Kava (Uzhhorod). Ist ja nicht mehr weit. Ankunft Grenze 11:05 (46.035 km), nach einer Std fertig mit 4 LKW vor mir und Myta-Box Rückgabe. War denke ich, eine gute Zeit. Nette LKW-Fahrer getroffen, die sehr behilflich bei der Grenzprozedur waren, einer konnte ein bisschen deutsch. Bei der Ausreise halfen auch die Beamten beim Ausfüllen der Formulare. Autobesichtigung mehr aus Neugierde: Klappen auf und wieder zu,  fertig. Für Adonis interessierte sich niemand. Die Myta-Box   (Straßenmaut Lkw) wird außerhalb des Grenzzauns in einem baufälligen Gebäude zurück gegeben. Wird ausgelesen. Leihgebühr und Guthaben wird anstandslos zurück erstattet. 

 

 

Ukraine 25.06. (46.035 km):


Aber sie versuchen es doch! Nach dem Schlagbaumwärter (Einsicht Pass, Laufzettel erhalten) zum ersten Schalter. Wiegemeister hält den Wiegezettel hin und meint, der kostet was - 20 €. Parallel wurde an Schalter 2 der Pass bearbeitet. Nach einigem Hin und Her und einem flapsigem  „Ihr wollt doch zu Europa!“  mussten sie Grinsen und rückten Pass und die Papiere raus. Der 3. im Bunde, Zoll, hat auch etwas ausgefüllt, dann konnte ich zum Hauptgebäude hochfahren. Auto abstellen. Zum Schalter 1, dann Schalter 2. Formular von Slowakei nicht vergessen, fragte noch nach einem Präsent, holte die Tierärztin, die schaut Adonis von außen an. Gleichzeitig vier Mann ums Auto. Die üblichen Fragen nach Waffen, Messer, Drogen. Mal flüchtig reingeschaut, paar Klappen auf, Fahrgestellnummer kontrolliert und -  fertig. Für die Tierbeschau 2 € bezahlt und als Präsent zwei Kit Kat, in eineinhalb Std. fertig. Auf der E58/ M06 Richtung Mukacheve, getankt bei Shell für 14,99/L UHA, dann weiter Richtung L`Viv. Sehr schöne Strecke  durchs Gebirge mit  Bergdörfern. Man meint, mal im Schwarzwald dann im Allgäu zu sein, nur eben 60 Jahre zurück. Übernachtungsplatz Tankstelle bei Umgehungsstraße Skole.


26.06 (46.251 km) 4:30: Aus dem Bett gefallen. 3 Std in den Hügeln gelaufen. Adonis versorgt, gefrühstückt und ab auf den Bock. Mal sehen, wie weit wir kommen. Hatte keine Vorstellung über den Zustand der Straßen und den Verkehr. Bin dann zu meiner Überraschung bis ca.15 km hinter Kiew gekommen und habe im Industriegebiet auf dem TIR Platz für 2 Euro übernachtet. Da es geregnet hatte, eine einzige Matsche. Die Landschaft ab Skole wird zusehends langweiliger. Weideland und Ackerbau, teils auch von Tümpeln und Wassergräben geprägt. Ortschaften, die sich in ihrer Einfachheit einander gleichen. Von Kiew selbst nicht viel gesehen, obwohl ich kreuz und quer durchgelotst wurde, da es geregnet hatte und inzwischen stockdunkel war.


27.06. (46.938 km) 9:10: Richtung Russland, Hlukhiv, E95/M01+E101/M02, 2-spurige Straße, mit starken Spurrillen versehen. Eine Straßenkontrolle, wollte irgendein Zertifikat über Schadstoffeinstufung. Über Handy gedolmetscht. War ein richtiger Wichtigtuer, der nicht begreifen wollte, dass es sich hier um keinen LKW, sondern um ein Wohnmobil handelt und somit kein Dokument erforderlich ist. Die Strecke selbst bietet auch kaum Abwechslung, Felder bis zum Horizont. Wären nicht die Spurrillen, könnte man nicht nur den Tempomat einstellen, sondern auch das Lenkrad aufgrund der unendlichen Geraden fixieren.


Die Straßen bis Kiew, auch durch die Dörfer, sehr häufig 4-spurig. Geschwindigkeit und vor allem Überholverbote werden in Ortschaftsbereichen häufig kontrolliert. Ab Rivne häufiger Straßenkontrollen (Fahrzeugpapiere, Pass). Fernstraßen sind gut, jedoch aufgrund häufiger und starker Spurrillen hohe Konzentration von Nöten. Durch die Städte, vor allem durch Kiew  und Nachfolgende sind teilweise „hundemäßig“. Strecke insgesamt kein Verkehr, außer Kiew und Umgebung. In Kiew wenig Rücksichtnahme. Durch Hlukhiv und bis zur Grenze ca 7 km nur Schlaglöcher. Grenzgebäude bestehen aus jämmerlichen Baracken. Vor dem Schlagbaum standen eine Handvoll LKW, die man passieren kann. Auf „Tourist“ hinweisen. und so konnte ich begleitet vom Schlagbaumwärter in den Abfertigungsbereich und erhielt den Laufzettel. Die Abfertigung selbst relaxt, 3 Baracken.  Es wird nach Präsent gefragt, die Dame bei der Passstelle wollte 20 €. Mit dem „Europaspruch“ ging es dann auch ohne. Was einem auch passieren kann: der Schlagbaumwärter, Soldat mit Kalaschnikow ausgerüstet, keiner Fremdsprache mächtig, hörte von mir das Wort Kalaschnikow. Da strahlte er über das ganze Gesicht und lachte,  nahm  die Waffe von der Schulter, lege das Magazin ein und forderte mich auf, mit nach draußen zu gehen und „bum - bum“ in die Luft zu schießen. Was ich mit Müh und Not abwenden konnte. Innerhalb einer Stunde war alles vorbei, für Adonis musste nichts erledigt werden.



Russland 27.06. (47.269 km):


Im Gegensatz zu den Nachbarn eine moderne Zollabfertigungsanlage. Am Schlagbaum Datenerfassung per Computer (konnte englisch) und Laufzettel. Da nichts los war, kam ich auch gleich im Zollhof dran. Erster Schalter sichtete die Kfz - Papiere und den Pass und füllte die Zollerklärung aus. Super dachte ich, das geht ja wie geschmiert. Dann folgte die Ernüchterung bei der Fahrzeugkontrolle. Es wird nach Waffen, Messern und Drogen gefragt und dann, alle Klappen der Boxen auf, alles rausräumen und aufmachen. Dann die Laderaumklappen auf, erste Rako - Kisten raus, aufmachen und ausräumen. Als die zweite Kiste, voll mit Handtüchern und Bettwäsche anstand, knallte ich diese ihm vor die Füße, was ihn wenig beeindruckte. Als ich aber jedes Handtuch entfalten sollte, platzte mir der Kragen. Ich wurde richtig laut.“ So nicht!“ Das sei Schikane, sein Verhalten gegenüber Touristen sei kein Image für Russland und verlangte den Chef. Er verstand nur wenige Worte, aber meine Lautstärke war seinen Kollegen nicht entgangen. Im Nu stand ein Kollege bei mir, beschwichtigte und übernahm die Durchsicht in normalem Rahmen. Plötzlich stand auch der große Chef mit junger Dame bei mir und sie nahm mich bei der „Hand“ und erledigte den restlichen Papierkram. Tierarzt kam, schaute sich Adonis von außen an und den Hundepass. Dann war alles innerhalb eineinhalb Stunden erledigt.


Achtung!!!! In den Unterlagen, die man mitbekommt und bei der Ausreise vorgelegt werden müssen, wird das Ausreisedatum Russland sowie das Ausreisedatum in Kasachstan vermerkt. Mir war nicht klar, dass dieses Papier nicht nur bei der Einreise nach Kasachstan, sondern auch bei der Ausreise vom Zoll verlangt wird (siehe Kasachstan).

Die erste Nacht verbrachte ich ca. 80 km hinter der Grenze, 5 Km abseits der Route E38/A144 auf einer Wiese am Ortsrand. Um 22 Uhr klopft es, nach ein paar Wortwechseln, die keiner verstand, hat er mir seinen Ausweis gezeigt - Staatssicherheit (Gauleiter hat man früher gesagt). Ich zeigte meinen Pass und gab ihm mit Körpersprache zu verstehen, dass ich müde bin und hier schlafen möchte. Er telefonierte und gab mir zu verstehen, dass es in Ordnung gehe.


28.6. (47.350 km) 9:00: Weiterfahrt. Immer auf dem Damm, begleitet von unüberschaubaren Feldern. Die Straßen sind schlechter als in der Ukraine. Links und rechts der M1 gibt es in der Regel nur Feld-Schlammwege. Es gibt viele ausgewiesene Baustellen ohne Bautätigkeit, aber mit ausgefrästem Asphalt und der, wie es scheint, auch nicht erst in den letzten Tagen ausgefräst wurde. Man wartet halt auf den Teertrupp. In den Städten sieht  es meist noch schlimmer aus, vor allem ist bei Dolen höchste Vorsicht geboten, die können schon mal 20 cm tiefer liegen. Die Dörfer sind ärmlich, und man könnte teilweise meinen, sich in Sibirien zu befinden. Der Verkehr allerdings hatte erstaunlicherweise, gegenüber der Ukraine, erheblich zugenommen und der Fahrstiel wird anscheinend, je weiter man nach Osten kommt, todesmutiger. In den Städten werden 2 Spuren auch 3-spurig befahren und es ist normal, unerwartet plötzlich anzuhalten und eine Spur zu blockieren. Bedeutet in der Regel Vollbremsung, da nicht immer die Spur gewechselt werden kann. Aber keine Sorge, der Geist schärft sich und man stellt sich darauf ein.

Um 19:00 habe ich mich entschieden, wieder abseits der E38/A144 zu einem Dorf zu fahren und auf freiem Feld/Wiese zu nächtigen. Ich hatte Glück. Ein idyllischer Fleck wurde gefunden, so dass ich mich entschloss, einen Pausentag einzulegen. Ich habe gekocht, so dass es auch für die nächsten 3 Tage reichte und dann, auch zur Freude von Adonis,  ausgedehnte Spaziergänge zwischen den Feldern mit ihm unternommen und der Schleuderball kam auch nicht zu kurz. Unsere Nachbarn waren angepflockte Kühe und Pferde. Die Bauern kamen zum Melken, leider konnten wir uns nicht verständigen.


30.06. (47.743 km): Heute war Saratow, auch Volgogradskoe unser Ziel. Wegen der Immigration war Übernachtung im Hotel angesagt.  Wie üblich sind die Städte mit LKW nicht befahrbar, so wurde ich auch gleich an der Stadtgrenze herausgewunken.  Nach dem die Beiden mitbekommen haben, dass ich Tourist bin und ein Hotel suche, bekam ich die Einfahrerlaubnis. Nach ca 2 km auf der linken Seite nach einem großen Supermarkt wurde ich dann auch gleich fündig. Hotel mit großem, von Bäumen gesäumtem Parkplatz. Was ideal war, da Hunde nicht mit aufs Zimmer dürfen. So konnte ich im Hotel die sanitären Einrichtungen und WIFI nutzen, sowie frühstücken und zu Fuß auch im Supermarkt einkaufen. Beim Einchecken musste ich mich dann etwas in Geduld üben, da sich vor mir sechs Militärs mit der Dame an der Rezeption einen Plausch gönnten. Hotel (2.200 RUB=44€) sauber, große Zimmer und ordentliches Frühstück. Mit dem Taxi (150-220 RUB, 30 min) ließ ich mich an die Wolga - Promenade fahren. Verweilte dort, besichtigte die Umgebung und die Russisch - Orthodoxe Kirche. Ansonsten gleicht Saratow dem Bild der üblichen russischen Städte. Verkehrszeichen werden ignoriert und Geschwindigkeitsangaben i.d.R. verdoppelt. So kann man dann auch während einer Taxifahrt mehrere Verkehrsunfälle miterleben.


02.07. (48.250 km) 09:15: Bei der Weiterfahrt zur Grenze muss Saratow großräumig im Westen auf der P228 umfahren werden, da die alte Stahlbogenbrücke nur noch von den Linienbussen benutzt werden kann. Bei Engels wieder auf der E38, wird diese Richtung Grenze zusehends schlechter, so dass ein Fortkommen oft nur noch im 4. Gang möglich ist. Das Einzige, was sich nicht veränderte, ist die Landschaft. An der Grenze angekommen, mussten wir ca. ¾ Std warten, bis ich an der Reihe war. Die Kontrolle selbst war in 20 Min. erledigt. Wollte ins Fahrerhaus und den Laderaum sehen, sowie Einreisepapiere, Pass und Kfz- Schein einsehen, Hundepass nein, fertig. Sehr einfache Grenzanlage, ein Schalter.

Ich hatte ein Touristvisa, eine Durchreise wäre aber auch mit einem Transitvisa (7 Tage) machbar gewesen.


Soweit man sich ein Urteil über das Land (Regierendem) erlauben kann und darf, möchte ich es in  wenigen Worten zum Ausdruck bringen: „ Herr Putin um eine Weltmacht sein zu wollen, bedarf es mehr, als nur den Glanz einer Olympiade. Ihre Milliarden fließen in die falschen Kanäle.“ 

 

 

 

Kasachstan 02.07. (48.623 km):


Zur Grenzanlage führt eine miserable Naturstraße. Am Schlagbaum wurde ich sehr freundlich in einem Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch empfangen. Erhielt meinen Laufzettel, obwohl außer dem Schlagbaum nur ein Schalter und eine Zollbaracke anzulaufen waren. Mit den Russlandunterlagen, Pass und Kfz - Papieren zum Schalter mit Schild „ you are wellcam“, werden die Daten erfasst und ein Foto gemacht, Immigrationszettel in Pass gelegt,  Stempel auf den Laufzettel und dann gegenüber zum Zoll. Schaute ins Führerhaus, musste eine Klappe öffnen, Stempel auf den Laufzettel, fertig. Mit dem Hundepass konnte keiner was anfangen. Dann wurde eine Kfz - Versicherung in einer weiteren Baracke abgeschlossen (30 Tage für 40$, Verhandlungssache) und ich war in Kasachstan. Da es schon dunkel war, habe ich direkt auf dem Parkplatz an der Grenze (Ozinki/ Kamenka) eine ruhige Nacht verbracht.


03.07. (48.623 km):

Das Landschaftsbild hat sich schlagartig verändert. Anstelle der ausgedehnten Agrarwirtschaft tritt eine landschaftliche Einöde zu Tage. Steppe, soweit das Auge reicht. Die Straße schien es der Landschaft gleich zu tun. Die ca.130km bis Ural waren in einem katastrophalen Zustand, nur selten mal über 30 km/h gekommen. Wenn das bis Almaty so weiter geht, hatte ich die Befürchtung, dass die 30 Tage Visaaufenthalt nicht ausreichen werden. Na ja, die Befürchtungen waren unbegründet. Ab Ural wurde gebaut und wird noch an einigen Stellen gebaut, die Verbindungsstraße M32 ist bis zu 90% fertig gestellt und in aller bestem Zustand, 2 und vielfach 4 spurig. In 2015 dürften aber auch die Lücken geschlossen sein. In der Gegend nach Shimkent-Taraz sind noch ein paar längere Bauabschnitte, die noch über die nächsten 2-3 Jahre  andauern können. Dann aber von Ural bis Almaty Tempomat rein.

In Ural hatte ich nochmals die Tanks gefüllt, 115 Tenge/L. Dann wollte ich mich gleich registrieren lassen ( innerhalb von 5 Tagen, eine einmalige Registratur). Das Fahrzeug habe ich neben der Hauptstraße geparkt und bin aufs Taxi umgestiegen. Der Fahre hat den Immigrationszettel gelesen und los ging es zur Immigrationsbehörde. Meine Güte, X Schalter und eine unübersehbare Menge an Leuten.  Mein Taxifahrer hat sich durchgefragt, hier sind wir falsch, sind nur für „Einwanderer“ zuständig. Wir müssen einen Stock höher zur Polizei, war aber auch die Falsche. Also ins Auto und quer durch die Stadt zur großen Polizeibehörde. Am bewaffneten Posten vorbei, Adonis im Schatten von Sträuchern beim Posten angebunden und hinein ins Gebäude, war ja schon nach 16:00. In der großen Eingangshalle fläzten sie dann in den Sesseln und Sofas, die mit ihren 2 und 3 Sternenschulterklappen. Aufgeschreckt durch unser Erscheinen. Pass und Immigrationsschein vorgelegt. Taxifahrer und ich erklären, was wir wollen. Nach einer halben Stunde hin und her mit telefonieren, wurden wir aufgeklärt, dass ich morgen wieder kommen soll. Wegen Computerausfall sei eine Bearbeitung momentan nicht möglich. Toll. Da Ural, wie alle diese russisch geprägten Städte nur den üblichen Scharm ausstrahlt, das Wetter schön war (32°C), bin ich noch 130 km gefahren und habe abseits der M32 auf freiem Feld übernachtet.


04.7. (48.878 km)

In Zhympity, ein zentraler Ort, nahm ich einen neuen Anlauf. Zuerst die Mittagspause abwarten. Dann wandert der I-Schein durch mehrere Hände, keiner weiß, was zu tun ist. Bis es die Kollegin „trifft“. Auch sie kennt sich nicht aus, meint, die Erfassung muss erst nach 5 Tagen erfolgen. Ich lasse aber nicht locker, bis sie sich dann über Handy die entsprechenden Informationen einholt. Dann war alles schnell erledigt. Passdaten in ein Buch eingetragen, Datum, Unterschrift und Stempel auf den I-Schein und ein freundliches Verabschieden. Am Abend erreichte ich Aqtöbe (Kleinstadt), buchte ein Hotelzimmer (9.000Tenge mit Frühstück), endlich mal wieder richtig duschen und endlich auch Skyp-Verbindung mit meiner Frau möglich. Adonis und ich schliefen im Auto, das im großen Innenhof abgestellt war. Hunde generell in Hotels nicht erlaubt. Am nächsten Morgen wollte ich zeitig los, Frühstück gab es aber erst ab 8:00 und die Läden öffnen erst ab 9:00. Beim Abfahren stellte ich fest, dass der Hof nicht für LKW ausgelegt war, einige Steine lösten sich aus dem Verbund und es entstanden einige Verwerfungen. Unschön, aber muss ich das wissen, der Platz wurde mir zugewiesen. Im Stadtzentrum fand ich einen gut sortierten Supermarkt mit Sulpak, original Mediamarkt, im 1 Stock. Eine Simkarte für meinen Telekom-Stick konnte ich dort nicht erwerben, aber die Wegbeschreibung zu Beeline, die mir auch gleich meinen I-Pot einrichteten. Die Wartezeiten und das Einrichten dauerte dann 2 ½ Stunden. Adonis verbrachte die Wartezeit geduldig im WOMO. Bis wir endlich los kamen, war es 11.00 und 33°C warm. Da wie üblich keine Ortsschilder vorhanden waren, musste ich mich mehrmals zur M32 nach Qarabutag durchfragen.


06.07. (49.538 km)

Abseits eines Rastplatzes, außerhalb Qarabutag  übernachtet. In der Stadt für 115Tenge/L getankt und weiter ging es. Jetzt nicht mehr Richtung Osten, sondern nach Süden. Die Straße war super, bis auf kleine Ausbesserungsarbeiten gab es keine Hindernisse. Die Strecke ist nach wie vor eintönig und man muss aufpassen, nicht einzuschlafen. Manches Mal stehen auch Pferdeherden auf der Straße, gerne auch im Schatten unter Brücken oder versuchen die Straße zu überqueren, was nicht so leicht für sie ist, da durch Leitplanken zwischen den Fahrspuren der Überweg über längere Strecken oft versperrt ist. Die Fahrt endete heute ca.40 km hinter Aral, ein kleiner See am Rande der Straße lud zum Übernachten ein. Zum vermeintlichen Bad weniger. Bis zu den Waden, dann verließ mich der Mut. Der Untergrund ist so schlammig, dass man über die Knöchel einsinkt und ich, nach dem Rückzug wieder festen Boden unter den Füßen, der Schlick so schnell trocknete, dass er wie gebrannter Lehm festklebte.


07.07. (50.056km)

Am frühen Morgen von Mövengeschrei  und strahlender Sonne geweckt, stand schon ein LKW Fahrer vor der Tür und versuchte mir klar zu machen, dass sein LKW angeschleppt werden muss, er hatte die Nacht auch hier verbracht. Natürlich hatte er keinen Gurt dabei. Nach dem Motto, jeden Tag eine gute Tat, schleppte ich ihn an und überließ ihm dann noch die 5m Gurt, beim nächsten Stopp wird er sie sicher brauchen. Den Aralsee anzufahren verwarf ich, da es hin und zurück an die 200 km waren und für mich nicht klar war, ob von dem „Überrest“ überhaupt was zu sehen war. Immer auf der M32 weiter an Baikonur, Cosmodrom, vorbei bis Zhosaly auf guter Straße, aber dann heißt es bis Tasböget runter vom Asphalt und durch den schlimmsten Mehlstaub (gut 30 cm tief) und einer katastrophalen Straßenbeschaffenheit. Das Ganze bei über 40°C und einem dichten Verkehr, wo sich LKW und PKW bei Sicht unter10 m abwechselnd überholten. Nach dem Motto, Material spielt keine Rolle, Zeit ist Geld. Gleichzeitig konnte man auch nur staunen, wenn man sah, wie geschickt sie dabei ihre Sattelzüge mit enormen Verwindungen durch Mulden und Löcher steuerten. Drei Stunden hat es gedauert. In Tasböget war als Erstes LKW waschen angesagt. Für ausgehandelte 1.500Tenge. Den Jüngsten, vielleicht 10, hat es getroffen, die anderen 5 haben im Abstellraum gepennt. Die Straße jetzt gut, die Landschaft überzogen mit Sumpf- und Steppengras und mit  vielen Kanälen durchzogen. Ab Qyzylorda die Straße 4 spurig, super neu, Vollgas ist angesagt. Aber aufgepasst, Kuh- und Pferdeherden wechseln wieder die Straße. Übernachtet ca.12 km vor Zhangaqorghan, an einer „Raststätte“.


08.07. (50.596 km)

Weiter auf der Autobahn. Die Landschaft wechselt ab Türkistan, die Wurzeln liegen im Türkischen, und die Öde weicht einer blühenden Landwirtschaft mit unterschiedlichem Anbau und ab Shymkent wird es hügelig und die Viertausender tauchen auf. Ca.40 km hinter Shymkent endet die Autobahn und wir suchen uns einen schönen Übernachtungsplatz abseits der Straße auf einer abgemähten Wiese hinter der Bahnlinie. So schön, dass ich beschloss einen weiteren Tag hier zuzubringen. Der nächste Tag wurde mit Saubermachen, Haare schneiden, Kochen etc. zugebracht. Natürlich kam auch Adonis nicht zu kurz, der sich dann, als ich ein Nickerchen machte, die Gelegenheit nutzte, die Gegend auf eigene Faust zu erkunden und erst 15 Min. nach dem Rufen angetrottet kam.


10.07. (50.976 km) 

An der M39 bis vor Oytal sind mächtige Erdbewegungen im Gange, die sicher nicht alle vor 2016 fertig sein werden, d.h. ausweichen auf die alte Straße mit viel Staub und Verkehr. Es wechselt zwischen 4 spurig und Baustelle. Um die Städte werden Umgehungsstraßen gebaut. Die Landschaft wechselt zwischen Felder und Steppe, begleitet von Bergen in der Ferne. Die Straße zwischen Oytal und 28 km vor Korday, verläuft 4 spurig an der Grenze entlang. Übernachtet hinter Korday hinter dem „Pass“ abseits der Straße über eine Piste auf einer Anhöhe.


11.07. (51.444 km)

Die Strecke nach Almaty ist noch 2 spurig, aber in gutem Zustand. Auf dieser Strecke sind auch vermehrt Polizeikontrollen (Geschwindigkeit und Überholverbot). Mein Ziel, der Shymbulak. Am Stadtbeginn gleich der Markt und Autos von allen Seiten. Die Spuren werden einfach um ein, zwei Reihen erweitert. Hatte dann bei Stopp and  go  auf der Al- Farabi Avenue einen Auffahrunfall. Habe bei stehendem Fahrzeug fotografiert und dabei versehentlich leicht das Bremspedal gelockert, genau zu dem Zeitpunkt, als sich der Verkehr in Bewegung setzte, jedoch nicht schnell genug. Ein leichtes antippen. Schitt, das fehlte noch. Runter vom „Bock“ und Schaden begutachtet. Der PKW sah nicht gut aus, war aber ein altes Fahrzeug. Ich versuchte es mit 100$, zwecklos (sprach ein passables Englisch), dann rief er die Polizei. Der Verkehr links und rechts flutete an den Fahrzeugen vorbei hinter uns Stau. Als die 3 Polizisten dann ankamen, interessierten sie sich mehr für mein WOMO. Den Schaden am PKW nahmen sie nicht so weltbewegend, was mich dann auch veranlasste, mein Schock war inzwischen einem klaren Kopf gewichen, das Fahrzeug genauer zu betrachten und zu fotografieren. Dabei stellte ich fest, dass ich nur die Stoßstange getroffen hatte, aber am Fahrzeug der ganze Kofferraumdeckel etc. eingedrückt war und das Schloss fehlte, auch sonst war noch so einiges kaputt,  auch seitlich. Für die  Polizisten war die Sache dann auch in 5 Minuten erledigt. Sie gaben dem PKW Fahrer zu verstehen, dass wir hier nur den Verkehr aufhielten und wir in 10 Minuten verschwunden sein müssen. Wie wir klarkommen ist unsere Sache. Ich versuchte es dann noch einige Male mit 100$, die er nicht annahm, bis er mir zu verstehen gab, ich soll weiterfahren. Nach mehrmaligen Fragen und Falsch Fahren kamen wir dann doch noch auf dem Shimbulak an. Nach dem Ort an einer großen Ausbuchtung eine Parkmöglichkeit (2.346m) gefunden. Es ist hier einiges los, es kommen einige Leute auch noch spät am Nachmittag zum Picknick. Es ist ein schönes Tal. Am nächsten Morgen unternahmen wir dann mit Rucksack bepackt die Erkundung talaufwärts. Die Gletscher vor  Augen, Stunden auf breitem grobsteinigem Weg aufwärts, bis zu dem Gletscher, an verfallenen und doch noch bewohnten Hütten vorbei, 1.200 Hm und 7 Std Gehzeit. Das Wetter war den Tag über warm und sonnig, hat dann aber oben schlagartig gewechselt und es hat  gewittert und gestürmt.  Nach 15 min. war dann alles wieder vorbei.


14.07. (51.651 km)

In der Nacht vom 13. auf 14. hat es häufig kräftig geregnet.  Als ich die Stadtgrenze erreichte, wurde ich von der Polizei angehalten. Sie machte mir klar, für LKW gesperrt. Über Dolmetscher (Handy) dann doch noch als Tourist und WOMO die Erlaubnis bekommen, durch die Stadt zu fahren. Nach dem Einkaufen ging es weiter nach Tamgaly. Die Petroglyphes befinden sich ca. 5km nach dem Ort. Nicht zu verfehlen. Parkplatz mit Toilette und einem Wächter, bei dem man seine Daten hinterlassen muss. Die Petroglyphes sind auf 5 Felsformationen verteilt, alles ausgeschildert und auch in Englisch beschrieben, sehr lohnend.  Man kann am Parkplatz übernachten, ich zog es  jedoch vor, zurück zum Ort zu fahren und dahinter rechts in eine schöne Piste einzubiegen. War eine erholsame Nacht und Adonis kam auch nicht zu kurz.


15.07. (51.861 km)

Zurück nach Almaty, da mein I-Pot keine Verbindung zum Internet aufbaute. Sulpak= Mediamarkt befindet sich gleich an der M39. Richtung Stad, an der Baustelle vorbei und bei der nächsten Wendemöglichkeit zurück. Die konnten mir jedoch nicht helfen, schrieben mir aber die Adresse von Beeline auf und erklärten mir, wie ich dort hinkomme. WOMO mit Adonis auf dem Parkplatz gelassen, ich zum Straßenrand, rechte Hand erhoben und schon hält jemand. Die Adresse gezeigt, er im Handy sich informiert und nach Preisverhandlung (500 Tenge) eine Tour von 40 Min. durch die Stadt. Bei Beeline Karte gezogen, es sind 20 Schalter mit verschiedenen Fachgebieten, dann 1 Std gewartet, bis jemand mit Englisch die Sache in die Hand nahm. Plötzlich kommt mein „Taxifahrer“ herein und er wollte mich wieder zurückfahren, länger warten könne er leider nicht. Ein Entgelt lehnte er strikt ab. Die Rückfahrt gestaltete sich auf gleicher Weise (1.000 Tenge). Am Parkplatz angekommen, noch einige Lebensmittel im Suppermarkt eingekauft und zurück auf der M39 Richtung Chemotgan. In den Ile Alatau Nationalpark an einem Bach in schöner Lage einen Übernachtungsplatz gefunden. Ich hatte keine Eile, da meine Frau erst am 01.08. am Flugplatz Manas abgeholt werden musste. Die Zeit verbrachte ich mit schönen Wanderungen, Saubermachen, Wäsche waschen am Bach und dem Besuch einer Ferienanlage mit Freibad. Dort hatte ich auch nette Leute kennen gelernt und Freundschaften geschlossen, auf eine Art, wie sie in Deutschland sicher nicht vorkommt.


26.07. (52.048)

Irgendwann kommt die innere Unruhe und man muss weiter ziehen und sei es nur ein paar km. Durch das Nachbartal hinauf auf eine traumhafte Hochebene. Vorbei am Treffpunkt vieler Paragleiter und Drachenflieger, die in die weite Ebene hinausschwebten. Weiter zu Hochalmen (1.921m) mit riesigen Pferde- und Schafherden und einem fantastischen Blick auf die Viertausender.


27.07. (52.074 km)

Am späten Nachmittag Richtung Korday , da von dort oben keine Internetverbindung möglich war. Unterwegs am Polizeiposten gestoppt worden, da ich zu schnell gefahren bin. Ich war der Meinung 80km/h seien erlaubt, die Verkehrsschilder zeigten 90km/h. Es waren angeblich nur 70km/h erlaubt, wie mir ein LKW Fahrer versicherte. Dank seiner Unterstützung kam ich dann mit 500 Tenge davon, die dann gleich in der Schreibtischschublade verschwanden. Kurz vor Korday auf einem Feld übernachtet.


28.07. (25.265 km)

In Korday nochmals vollgetankt,  115 Tenge/L.  Der Grenzübergang liegt außerhalb der Stadt und ist aus dieser Richtung nicht ausgeschildert. Die neue Umgehung war fertig, aber noch nicht offen. Die Ausreise gestaltete sich schwierig. Am Schlagbaum angekommen, durfte ich vor die wartenden LKW fahren, was nichts nützte, man braucht zuerst den Laufzettel und den bekommt man nur im Zollgelände, per Fuß. Also mussten die LKWs zurücksetzen, dass ich den Schlagbaum frei machen konnte. Mit allen Unterlagen in der Mappe zu den Zollbaracken. Pass und Fahrzeugpapiere und Einreisepapier am Schalter abgegeben. Nein, das ist nicht alles! Ich verstehe nicht, bis jemand kommt und mir erklärt, ich sei über Russland eingereist und sie bräuchten die Zollpapiere aus Russland. OK, die habe ich bei mir. Jetzt beginnt sich das Karussell zu drehen. Die Dame in Russland hatte die Ausreise in Kasachstan auf den 27.07. datiert und heute ist der 28.07. Ich verwies auf mein Visum mit Datum 29.07. Das ist uninteressant. Maßgebend ist das, was die Russen vermerkten. Langes Telefonieren, Ratlosigkeit, Androhung von Geldstrafe und Wortwechsel mit Verständigungsschwierigkeien.   Nach einer Stunde klappt es dann doch. Ein Beamter hat alle 7 Stempel eingeholt und ich konnte weiter zur Grenzpolizei ins Nachbarareal. Inzwischen war es 18:00. Na ja, Hauptsache die Hürde geschafft, der Rest ist schnell erledigt.  Da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als ich an der Reihe war, Pass und Immigrationsschein abgegeben, für den Hundepass interessierte sie sich nicht, wurde ich fotografiert. Dann gab es richtig Theater. Die Zöllnerin gab zu verstehen, dass ich ihr folgen soll, ins Büro ihres Chefs. Anscheinend konnten sie nicht feststellen, wer den I- Schein ausgestellt und abgestempelt hatte. Der Stempel, Datum und Unterschrift  waren jedoch unversehrt, vollkommen und leserlich. Heftiger Wortwechsel in leidigem Englisch, der von meiner Seite so heftig wurde, dass ein Sicherheitsbeamter herbei beordert wurde. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich fläzte mich in den Stuhl mit dem Ausdruck, ihr könnt mich mal. Nach 1,5 Std. war dann das Schauspiel beendet und ich erhielt den Ausreisestempel.  

 

 

 

Kirgisistan 28.07. (52.320 km)


Die Grenzabwicklung war einfach und sehr zuvorkommend. Der Schlagbaumwärter hat Pass und Kfz  Papiere begutachtet, kurz ins Fahrzeug geschaut, dann weiter zur Datenerfassung mit Pass und KFZ Papieren. Der Computer war zwar ausgefallen, dann hat man sich mit Formularen beholfen. Alles vom Zöllner, sprach Englisch, in 45 Min erledigt. Die Grenzpolizei gegenüber wollte auch nur Pass und Kfz Papiere, Hundepass uninteressant, versuchte mir weiß zu machen, dass ich ein LKW größer 2t habe und daher ein Zertifikat über die Schadstoffeinstufung benötige.  Nach 15 Min. war ihm dann klar, dass ich ein WOMO habe und Tourist bin und nichts herausrücken werde, dann lies er mich grinsend ziehen. Das Wetter war an diesem Tag ab Mittag sehr stürmisch und am Zoll fing es dann auch noch zu schütten an, so dass alle nass wurden. Die Fahrt Richtung Bishkek war nicht ausgeschildert und die Straßen miserabel. Führte an Feldern und Stahlhütten vorbei und durch Slums. Die Nacht verbrachte ich auf einem abgemähten Getreidefeld, wo mir am Abend ein „Gauleiter“ einen Besuch abstattete. Hatte mich gut eine Stunde dann von der Ferne beobachtet. In der Nacht und ohne Vorzeichen ging es mir hundemäßig, ich dachte der Teufel holt mich. Ich habe nicht mitgezählt wie oft ich reierte und gleichzeitig auf der Schüssel saß. Gott sei Dank, beides nebeneinander.


29.07. (52.339 km)

Zum Flugplatz Manas gefahren. Quer durch die Stadt, viel Verkehr, aber viel zivilisierter als in Almaty. Wie üblich (k)eine Ausschilderung. Ging aber erstaunlich gut. Ist eben eine Kleinstadt. Am Flugplatz mich erst mal orientiert und eine SIM Karte gekauft und aufladen lassen. Dann 3 km zurück, gewendet und nach 200 m rechts abgebogen, in eine schöne Weidelandschaft mit kleinem Bewuchs und Blick auf das Ala Archa Gebirge. Es sind  ja nur noch 3 Tage bis meine Frau ankommt. Adonis hat es sichtlich genossen und natürlich auch weidlich ausgenutzt, ist gleich mal für eine ½ Std. verschwunden.


03.08. (52.405 km)

Meine Frau hat nach dem langen Flug den einen Tag Pause genossen. Jetzt geht es weiter ins Ala Archa Gebirge. Zurück nach Bishkek und quer durch die Stadt. Ein  kleverer Polizist konnte uns eine genaue Wegzeichnung erstellen, so war es easy, das Tal zu finden. Am Eingang zum Park zwei Back Packer Mädels aus dem Allgäu getroffen und im Aufbau mitgenommen. Beim Ala Arch Hotel ist die Weiterfahrt gesperrt, von dort hatten sich die Mädels auf den Weg gemacht und wir hatten uns etwas unterhalb auf der Wiese einen Platz ausgesucht, in der Nachbarschaft ein Berliner mit Toyo und Dachzelt. Sie sind über die Iranseite gekommen und haben uns versichert, dass kein Guide notwendig ist. Hat uns die ganze Zeit umgetrieben, da uns das Reisebüro Haase, Berlin, versicherte, man brauche einen und ich daraufhin auch einen für 18 Tage gebucht hatte. Nun war die Verunsicherung perfekt. Jetzt werden wir jeden Reisenden, den wir treffen, befragen. An den folgenden zwei Tagen haben wir schöne Wanderungen unternommen und sind dabei auch auf eine deutsche Biker Gruppe gestoßen, die eine geführte Tour unternommen hat. Auf dieser Tour wurden wir dann auch beim Vorbeiwandern zu Schnaps und Hühnchen von Einheimischen am Lagerfeuer eingeladen.


06.08. (52.429 km)

Zurück nach Bishkek, dort auf dem Markt Gemüse und Brot eingekauft, Fleisch in großer Auswahl, leider nicht nach unseren Vorstellungen, weder gekühlt, noch von sonstigen Verunreinigungen geschützt. Dann auf der A 365 Richtung Issyk Kul. 10 km vor Balykchy am See von der 4 spurigen Straße ( ab Kemin) über eine Brücke an den Fluss zum Übernachten. Gute Straßenverhältnisse.


07.08. (52.635 km)

Auf der A 363 am See entlang bis Grigorevka, abwechslungsreich mit schöner Sicht über den See auf das mächtige Gebirgsmassiv und durch Dörfer, die schon stark touristisch geprägt sind. Besteht ja auch eine ausgezeichnete Verbindung nach Bishkek. Im Zentrum Grigorevka wies ein großes  braunes Schild nach links zum Chong-Ak-Suu Canyon (Nationalpark 600 Sum). Auf enger Schotterpiste ging es holprig steil bergauf, leider ist jede Stelle, die zum Verweilen einladen konnte, mit kommerziellen Jurten Zelten bebaut und es herrschte ein reger Verkehr mit allen möglichen Vehikeln. Auf der Hochebene verzweigte sich die Piste, wir entschieden uns für die rechte Seite, die noch schmälere Piste nach oben. Auf freiem Gelände mit steilen Abhängen waren wir an eine Stelle geraten, wo auf der Talseite ein Teil der Piste weggeschwemmt, auf der Bergseite der Hang hereingerutscht war, verflixte Schräglage. Was tun, zurück geht nicht, stehen ein paar Marsrutkas, ausweichen unmöglich, also vorwärts. Meine Frau ist ausgestiegen, aber nur weil sie mich einweisen musste. Links den Abrutsch so weit wie möglich hoch, so dass das Hinterrad mit max. 10 cm vorbeikommt. Allrad und Sperre rein, Schweiß auf der Stirn und durch. Warum muss unser WOMO auch so breit und hoch sein? Oben (2.395 Hm) angekommen, ein wunderschöner Platz, den wir und unser Hund genießen konnten. Zudem wir in Erfahrung bringen konnten, über das Nachbartal, Ak-Suu, unschwierig nach Semenovka hinunter fahren zu können, konnten wir auch beruhigt schlafen.


08.08. (52.806 km)

Die Abfahrt gestaltete sich wirklich als unschwierig, da sich die Piste bis auf die ersten 3 km  in gutem Zustand befindet, man sollte dieses Teilstück bei Regen jedoch nicht unterschätzen. Die anfängliche Hochebene mit kargem Weideland und einigen kleinen Gehöften wechselt später in bewaldete Regionen über, wo man einige Bienenzüchter antrifft.  Weiter über die A363 nach Karakol zur Tourist Information im Stadtzentrum. Dort gleich eine Kirgisienlandkarte,1:750 000, gekauft, die wirklich gute Dienste leistete. Dort kann man sich dann auch in Englisch über die Bergwelt informieren. Man kann dort auch geführte Touren oder Hubschrauber flüge (Merzbacher See) buchen. Wir interessierten uns für die Runde über die A364 (Chong Ashuu + Ishtik Ashuusu- Pass) nach Baraskoon. Uns wurde gesagt, dass diese Strecke aus politischen Gründen nur bis Engilchek freigegeben ist und streng bewacht sei. Wenigsten etwas, also los. Wir kamen aber nur bis Ak-Bulak hinter Novovoznesenovka, dann versperrte uns ein Schlagbaum den Weg. Kein Weiterkommen ohne eine entsprechende Schutzimpfung. Unser Impfpass mit allen erdenklichen Impfungen half auch nicht weiter. Er zeigte uns dann seinen Oberarm und deutete auf ein eingeritztes Gitter. Dann eben nicht. Zurück. Erster Abzweig ins Ak-Suu Tal zu einem schönen Bergsee und Altin Arashan Resort endete nach wenigen km  beim Ak-Suu  Ressort. Die Straße ging in eine Piste mit halbmeter hohen Spur- und Querrillen über. So schön dachten wir, kann der See nicht sein, um sich das anzutun. Zurück. Erst im Karakol-Tal =Nationalpark hatten wir Glück. Eintritt 650 Som. Auf löchriger Asphaltstraße, dann Piste, geht es durch eine kleine Siedlung  über eine Holzbrücke, langsam ansteigend, ins Tal hinein. Bis wir dann, direkt am Fluss auf einer Wiese, uns einen schönen Platz auserkoren hatten (2.063 Hm). Am nächsten Tag entschieden wir zu bleiben, war zu schön um nur hineinzufahren. Ab und zu zogen größere Pferdeherden und Back Packer Gruppen an uns vorbei, auch erhielten wir etwas abseits Nachbarn, große Decke ausgebreitet und mit leckerem Essen bedeckt und natürlich auch einen Grill dabei. Jeder sammelte Holz und im Nu war das Essen zubereitet. Auch an uns wurde dabei gedacht, denn wir wurden mit zwei großen Spießen beschenkt. Am Abend zogen sie fröhlich ab, ihre Abfälle ins Feuer geworfen. Weiter talaufwärts sahen wir dann beim Wandern die Berge des „Wohlstandsmülls“ vorangegangener Feste.


10.08. (53.078 km)

Zurück auf die A363 und ins Jeti-Ögüz Tal am touristischem Broken Heart Rock und den Seven Bulls Rock vorbei.  In Jeti-Ögüz vor dem letzten Haus links, geht es auf einer durchwachsenen Piste weiter das Tal hinein. Zuerst durch eine Schlucht am Bach entlang, immer wieder über Holzbrücken. Weiter durch Wald bergauf bis zu einer großen Hochebene mit verstreuten Jurtenansiedlungen. Natürlich auch mit entsprechend vielen Besuchern und entsprechenden Angeboten (geführte Pferdetour über den Tag z.B. 1.500Som). Wir hatten uns an einer einsamen Stelle direkt am Fluss niedergelassen (2.259 Hm) und die nächsten Tage mit langen Wandertouren verbracht. Eine Wanderung zum Gletscher vom Karakol Chokusu, eine meiner schönsten Erinnerungen. Adonis hatte es mal wieder ausgenützt. Ist am Abend still und heimlich verschwunden. Rufen und Suchen vergeblich, spät sind wir besorgt zu Bett. Als ich dann morgens um 3:30 mal raus musste, war unser Streuner bei 12°C unterm Auto hinter dem Hinterrad gelegen und hat sich gefreut, endlich ins Auto zu können.


14.08. (53.129 km)

Wieder zur A363 zurück bis Shor Bulak. Dort zum Übernachten ans Wasser hinunter (1.621 Hm). Vor lauter Schnaken dann doch wieder ein Stück die Piste zurück. Das Wetter war unbeständig. Wind, Regen und Gewitter wechselten sich ab, was sich in den nächsten Tagen auch nicht ändern sollte, leider.


15.08. (53.325 km)

Nun wollen wir zum Song-Köl. Zuerst über die A363+A365 nach Kochkor, einem zentraler Ort für die umliegenden Ansiedlungen. Das Städtchen besichtigt und eingekauft. Auch hier einige Touristbüros für Buchungen von Wanderungen und Fahrten zum Song-Köl. Weiter Richtung Narin (ca.14km vor Kochkor und Richtung Narin, A365, super neue Straße). 4km nach Sarybulak dann der Abzweig auf die Piste zum Song- Köl. An diesem Tag hat es immer wieder geregnet und die Wolken hingen sehr tief, was dazu führte, das unser MAN es gerade mal 31km ins Tal schaffte. Nach der Überquerung der Brücke durch einige Serpentinen steil hinauf und es ging nichts mehr. Kein Allrad und keine Sperren halfen. Die dünne Schotterschicht war durchgebrochen. Die Reifen waren zu, mit dicker Lehmschicht verschmiert.  Tiefe Lehmspuren hinterlassend, mussten wir zentimeterweise rückwärts. Immer wieder brach das Fahrzeug unkontrolliert aus. Nach langen 50 m konnten wir endlich wenden und die Straße bis zur Brücke hinunterschleichen. Zurück nach Kochkor und ins Ükek Tal zum Übernachten (1.965 Hm). Diese Nacht hat es wieder heftig geregnet, so dass an ein weiteres Hineinfahren zum Köl-Ükök See nicht zu denken war.


16.08. (53.560 km)

Am Morgen immer noch Sudelwetter.  Also dann weiter über die A367 zum Kuzart Ashuusu (2.664m), hier wird in bescheidenem Maße Bergbau betrieben. Dann weiter bis zum  Köbük Canyon am Kökömerenfluss . Auf freiem Feld hinter Kichi-Aral (1.525 Hm) übernachtet, mit Blick auf die bunten Felsformationen. Im Seitental bei Ming Kush wird in großem Umfang Uranium abgebaut. Den LKWs begegnete man immer wieder auf der Strecke. Die A367 befindet sich überwiegend in einem schlechten Zustand.


17.08. (53.724 km)

Die Fahrt durch das Kökömerental (A367) bis zur M41 ist wunderschön. Immer am wilden Fluss und an steilen farbenprächtigen Berghängen entlang bei viel Einsamkeit. Nur die Piste hat es in sich, viel Wellblech, Löcher und abgerutschte Berghänge. Aber man Staune, hinter Kojomkul trafen wir auf eine Bikergruppe mit Begleitbus aus Litauen. Beim Kyrgyz Giant bei Kojomkul, handelt es sich um eine der ersten mit Lehm gemauerten Jurten mit Holzüberdachung, doch ein Foto wert. Endlich auf der M41 angelangt, aufatmen und durchstarten. Nein, zuerst Tanken. Sehr gute Straße aber viel Verkehr und es wird mit hohem Tempo gefahren. An der Straße sind die Jurtenzelte wie Perlenschnüre aufgereiht. Das Wetter ist schlecht, dunkelblauer Himmel und den Alabel Ashuusu (3.184m) hinauf schneit es. Auf der anderen Seite, geht es sehr steil hinab. Gleich zwei schwere LKW Unfälle auf der kurzen Abfahrt. Ein Sattelzug quer über die Straße die Böschung hinab in den Wald hinein, der anderen stürzte von der Brücke ins Bachbett, ein Kran war dabei, die Einzelteile zu bergen. Mit jedem km wurde jetzt auch das Wetter wieder besser. Vor Toktogul, rechte Anhöhe, beim Adlerdenkmal (1.036 Hm) hatten wir eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden.


18.08. (53.943 km)

Nun bei herrlichem Wetter, am See entlang. Viele Kurven, mal bergauf und bergab, auf sehr guter Straße. Allerdings wenige Möglichkeiten zum Halten. Eine Mautstelle vor einem Tunnel (20$ nach ausgehängter Information, man kann u.U. über den Betrag verhandeln). Das Permit für die Strecke kann man auch schon in Bishkek erwerben. Auf dieser Strecke wurde es einem in jeder Hinsicht nicht langweilig. Zuviel Ablenkung durch das herrliche Panorama sollte man sich aber nicht leisten. Ab Shamaldy-Say (Grenze Uzbekistan) wurde die Straße sehr schlecht, viele Verwerfungen, Löcher und tausendfach geflickt. Bei Sovetskoye ins Kara-Üngkür Tal abgebogen zum Walnut Forest. Im Tal auf einer Kies/Sandinsel zwischen den Flussarmen übernachtet (906 Hm). Am nächsten Tag war Faulenzen angesagt. Es kamen immer wieder LKWs die auf den Inseln Sand und Kies abbauten, natürlich von jungen Burschen mit Schaufeln aufgeladen.


20.08. (54.240 km)

Vor Arslanbob auf einer Wiese mit schönem Blick auf das Babash- Atu Gebirge trafen wir auf Schweizer ( versicherten uns auch, dass kein Guide im Iran notwendig ist), die mit einem BIMOBIL unterwegs waren. Sie und wir waren sehr schockiert, dass sich keiner der Einheimischen, die von uns angesprochen wurden, um einen Esel mit offenem Beinbruch kümmerten und seelenruhig picknikten. Nur durch die Penetranz der Schweizer, gelang es schließlich einen Verantwortlichen zu erreichen. Arslanbob ist ein kleiner Marktflecken mit viel Trubel. Nach dem Ort haben wir gewendet, da sich der Forest in Grenzen hielt. Zurück auf die schlechte Straße Richtung Osh, durch ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Ca. 10 km vor Osh, abseits der Straße im Hinterland an einem Feldrand übernachtet (1.014 Hm). Heute mal wieder Besuch von einem Gauleiter, mit der üblichen Prozedur, aber sehr freundlich. Am Abend immer noch 34°C.


21.08. (54.432 km)

Nach Osh zum Einkaufen und unseren MAN reparieren zu lassen (Näheres unter Fahrzeug beschrieben). Viel zu sehen gab es nicht, so verbrachten wir die meiste Zeit auf dem LKW Hof. Man möchte ja schließlich sehen, was am MAN  gemacht wird. Bis in den späten Abend zog sich die Reparatur hin. Dann nichts wie raus aus dem Hof und außerhalb der Stadt einen Schlafplatz suchen. Nicht so einfach, war ja schon stockdunkle Nacht und viel Verkehr. Immer, wenn ich einen Feldweg sah, war ich auch schon vorbei. Bei einem Abzweig zu einem Ort klappte es dann doch noch. Im Ort vor der Schule übernachtet.


22.08. (54.447 km)

Nochmals nach Osh zurück um die Schrauben des linken Vorderrades nachziehen zu lassen, ein paar Einkäufe zu tätigen und die restliche Som zu vertanken. Dann bei 30°C und Sonne weiter auf der gut ausgebauten M41 nach San Tash. Ein abwechslungsreiches Tal mit Weiden und Feldern und immer der Fluss in der Nähe. Das Getreide wurde gerade gedroschen, wie in alten Zeiten. Dabei wird die Straße oft als Dreschplatz benutzt. Auch die Frauen breiten ihre Teppiche auf der Straße zum Waschen und Trocknen aus. Der Chiyirchi Ashuu (2.402 Hm) wird kaum bemerkt,  um so wilder schlängelt sich die Straße zum Taldik Ashuu (3.615 Hm) hinauf. Hier werden einem die riesigen LKW aus China erst richtig bewusst. LKWs mit 5 Achsen, oft noch mit Hänger und  Sattelzüge mit 6 Achse schleichen im Schritttempo den Berg hinunter. Auf die Hochebene geht es mehr oder weniger gerade hinab. Man ist noch nicht ganz unten, eröffnet sich einem ein atemberaubender Blick auf die schneebedeckten Gipfel  (Jelaydar= Lenin 7.134 Hm) des Alay Kirka Toosu  und der saftigen grünen Hochebene. Umwerfend. Übernachtung außerhalb des Ortes auf freier Ebene (3.164 Hm), mit uneingeschränktem Blick. Auch eine kleine Männergruppe des Ortes erfreute sich, nein nicht am Panorama, der Gelegenheit, reichlich dem Hochprozentigen frönen zu können. In der Nacht gab es Regen und Gewitter, was sich aber schnell verzog. Da am Morgen das Wetter recht gut war, entschieden wir, den herrlichen Blick noch ein bisschen zu genießen.


24.08. (54.660 km)

Heute geht’s nach Tadschikistan, M41 und auf den Pamir High Way. Im Ort hatten wir ein Back Packer Pärchen aus Israel aufgelesen, das auch nach Karakol unterwegs war. Schon bei der Abzweigung der A371 begann die Straße sehr schlecht zu werden. Noch geteert, aber voller Löcher und Wellen. Schnurgerade führt die Straße durch das Tal an Jurten vorbei, aber Slalom war angesagt. Das kann heiter werden.  Bei Bor-Döbe begann die Straße anzusteigen und nicht weit dahinter sah man auch schon die Zollanlage, zwei einfache Gebäude und eine hohe Überdachung. Der Schlagbaum wurde auch  sogleich geöffnet und wir wurden aufgefordert, unter die Überdachung zu Fahren. Unsere Mitfahrer kletterten gerade heraus, kam ein junger Zöllner und gab mir zu verstehen, dass er in das Fahrzeug schauen wollte Er schaute sich nur um, mehr aus Neugierde und wies uns dann an, in das Gebäude zu gehen. Pass, Kfz Papiere und die Aufenthaltsbescheinigung vorgelegt, einer nach dem anderen. Kontrolliert wurde, ob ein Visa für Tadschikistan und die Pamir Erlaubnis vorliegt, dann wurden die Daten in den Computer eingegeben, und wir vier waren nach nicht einmal 20 Min ausgereist. Jetzt schlängelte sich die Straße gleichbleibend schlecht bergauf, da Steine und Lehm von Überflutungen und Erdrutschen nur notdürftig beiseite geräumt wurden. Die letzten km steil, mit einigen Serpentinen, auf lehmiger Piste. Geregnet haben sollte es da nicht. Dann die Grenze nach Tadschikistan.

 

 

 

Tadschikistan 24.08. (54.711km)


Die Grenze auf dem Kyzyl-Art Pass in 4.280 Hm besteht nur aus jämmerlichen Baracken, ein neues Gebäude wurde gerade erstellt. Aber sehr freundlichen Beamte. Als der Schlagbaumwärter ankam, begleitete er uns zur Baracke zur Passerfassung. Dann weiter zum Veterinär, Hundepass, vorgelegt dann hat er irgendetwas in ein Buch eingetragen und 5$ kassiert. Daraufhin hatte er mit einem Blumensprüher die Reifen eingesprüht. Anschließend musste ich zum Zoll vorfahren. Hier wurden die  Passdaten in drei Büchern erfasst, Kfz Daten  in drei Formulare (eines für mich) eingetragen und abgestempelt, dann musste ich 70$ (nach Tabelle für 10t) für begrenzte Einfuhr entrichten. Nächste Hütte mit Pass und Kfz-Papieren. Dieser Beamte hatte wieder die Daten in einem Buch festgehalten und ein Formular (für mich) ausgefüllt, 12$, anscheinend Straßenbenutzungsgebühr. Er meinte, dieses Formular sei bei Straßenkontrollen wichtig (es wurde aber nie danach gefragt, aber am Zoll bei der Ausreise werden alle Formulare verlangt).  Das hatten die in 45 Min geschafft. Auf etwas besserer Straße dann nach Karakul. Immer in unmittelbarer Nähe zum chinesischen Grenzzaun. Dort sind unsere Mitfahrer dann in einem Guest Hause  abgestiegen und wir hatten dort zu Abend gegessen und sind anschließend zum Übernachten an den „Strand“ zum Karakul hinunter gefahren. 3.924 Hm. 


25.08. (54.769 km)

In der Nacht vom 24. auf 25. hatte es kräftig geregnet und weit heruntergeschneit. Das Thermometer um 6:00 zeigte gerade mal 1,8°C an, die Wolken hingen tief und es sah nicht nach Wetterbesserung aus. Die Weiterfahrt nach Murghabe verlief jedoch recht gut, die Straße wurde besser, das Wetter hellte am späten Morgen dann doch noch auf und es wurde wieder wärmer. Immer am Grenzzaun entlang auf karger, steiniger Hochebene, auf über 3.400 HM. Der Akbaital Pass (4.655 Hm) erwies sich als unschwierig und war zum Glück auch schneefrei. Am Nachmittag in Mughabe angekommen, hatten wir zuerst beim Taxiplatz unser Som gegen Som (10:1) getauscht und dann durch den anschließenden Basar geschlendert, wo es ein reichhaltiges Angebot an Haushaltswaren, Kleidung und Souvenirs gibt. Das Interessanteste daran ist, dass die Händler alle ihre Waren in großen Containern anbieten, mit Ausnahme der Fleischwaren und Milchprodukte, die werden ungeschützt in Jurtenzelten angeboten. Anschließend wollten wir dann zur Cooperative, die gibt es aber nicht mehr. Murghabe ist der zentrale Ort, daher tummeln sich auch allerhand Reisende sämtlicher Nationen dort. Erstaunlich viele Radfahrer. Im kleinen Supermarkt noch mit Lebensmittenl versorgt, haben wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz gemacht. Außerhalb des Ortes, bevor die Straße ansteigt, sind wir rechts auf eine sehr schmale Piste zu einem verfallenen Gebäude hinab gefahren. Ein sehr schöner Platz am Fluss .3.363 Hm.


26.08. (54.944 km)

Ich hatte in der Nacht tief geschlafen und nur einmal kurz so etwas wie Regen wahrgenommen. Meine Frau dagegen hatte die Nacht kein Auge zugemacht, weil es ein Dauerregen war und sie Angst hatte, wir kommen nicht mehr weg, wollte mich aber nicht wecken. Um 6:00 (3°C) hielt sie es nicht mehr aus. Wir machten das Fahrzeug startklar und ich stieg aus, um  Bodenbeschaffenheit und Weg zu erkunden, weil wir in einer Senke standen. Das ging schon nicht, da der Lehm sich an den Schuhen aufstollte. Hoffentlich ergeht es uns nicht wie am Sung Kul. Allrad und alle Sperren rein und ganz sachte angefahren. Supe,r er schaffte die Schräge, aber da war noch die Piste mit einer langen überfluteten Stelle, schräg driftend mit Schwung hindurch und dann bergauf auf festerem Terrain (ohne Sperren) an der felsigen Engstelle vorbei und MAN sei Dank, geschafft. Die Weiterfahrt gestaltete sich als trostlos, dick wolkenverhangen, den ganzen Tag Regen und ab 4.000 Hm auch Schnee. Hinter Alicur Straßenkontrolle (nur Pass, sehr korrekt).  Die Straße nicht durchgängig  geteert, überwiegend katastrophale Beschaffenheit. Bei den Schotterabschnitten (Neizatash Pass 4.137 Hm) lief das Wasser in breiten Rinnen die Piste hinab, ein reines Schlammbad. Äußerste Vorsicht war angesagt. Ein alter Bedford, stürzte kurz vor uns 6m die Böschung hinunter und lag auf dem Dach. Gott sei Dank konnten die beiden Insassen ohne Verletzungen herauskriechen. Sie hatten auch Glück von einem einheimischen Fahrzeug mitgenommen zu werden, denn an eine Fahrzeugbergung war nicht zu denken. Erst nach dem Koitezek (Pass 4.271 Hm) im Toguzbulok Tal hörte es zu regnen auf, es wurde auch wärmer. Häuser in Gärten, versteckt zwischen  Bäumen tauchten auf. Auch wurde die Straße etwas besser. Bei Miyonshahr auf einem alten Straßenabschnitt, zwischen dem reißenden Fluss und Bewässerungskanal hatten wir einen guten Übernachtungsplatz gefunden. 2.933 Hm.


27.08. (55.170 km

Die ganze Nacht hat es vor sich hin geregnet (8:00=6°C), die Wolken hängen immer noch tief. Weiter durch begrünte Landschaft mit Besiedelung auf schlechter Teerstraße. Vor Khorog Straßenkontrolle   (Pass, Kfz- und Führerschein), ohne Probleme. Hier haben wir auch deutsche Ingenieure  getroffen, die ein Gewächshaus Projekt betreuen. Khorog selbst hat uns nicht zu einem längeren Verweilen eingeladen. Der Park mit vielen Bäumen, Kinderpark und künstlichem Badesee liegt direkt am Fluss und hat uns zu einem kleinen Bummel eingeladen, da  auch das Wetter sich endlich von der freundlichen Seite zeigte. Bei der Weiterfahrt mussten wir durch die Einkaufsstraße und dem Markt vorbei, wo ein reges Treiben herrschte. Übernachtet haben wir dann ca. 55 km weiter auf einer Wiese, zwischen Straße und dem Fluss, einen Steinwurf von Afghanistan entfernt (2.018 Hm) und 22°C am Nachmittag.

Die Straße im gesamten Tal bis Kala-i- Khumb wurde vor Jahren geteert, befindet sich heute aber in einem sehr schlechten Zustand. Sie führt über die meiste Zeit dicht am wilden Panj und steilen Felswänden entlang. Oft wurde die Weiterfahrt auch durch Bergstürze beeinträchtigt. Durch die Ortschaften hindurch wurde die Straße meist noch schlechter, vor allem enger, aufgrund von Mauern, Zäunen und Alleen. Das Tal am Panj entlang ist wunderschön und wild zugleich, ab und zu durch kleine Dörfer mit Gärten, auf beiden Seiten, unterbrochen. Es wird nicht langweilig, da es immer etwas Neues zu entdecken gibt.


28.08. (55.301 km)

Heute sind wir nur bis zur Einmündung des Vanj in den Panj gekommen, gerade mal 100 km weit. Kein Weiterkommen mehr, unendliche LKWs auf beiden Seiten des Flusses. Die Hängebrücke mit Mittelpfeiler war stark beschädigt. Auf einer Seite war der Längsträger eingeknickt und den nachträglich eingebauten Mittelpfeiler hat es verschoben, so dass die Brücke dort, nur an einem Punkt, eine Auflage hatte. Es durften nur Fahrzeuge bis 3,5 t rüber fahren. Eine neue Brücke wird gerade von den Chinesen gebaut, aber das dauert noch ein paar Jahre bis zur Fertigstellung. Um den Transportverkehr aufrecht erhalten zu können, hatte das Militär mit Unterstützung der Chinesen einen verrohrten Damm aufgeschüttet und war gerade dabei, ein ca. 10 m langes Brückenteile aus Stahlstreben mit 2 LKW Kranen und Planierraupe zum Damm zu verlegen. Nach Rückfrage sollten die Arbeiten in 3 Tagen abgeschlossen sein. Die LKWs standen aber schon eine Woche und für das eine Brückenteil wurden 2 Tage benötigt. Zwei weitere werden noch gebraucht und dann muss noch zwei Meter aufgeschüttet werden. Das wird länger dauern und wir mussten am 10.9 in Dushambe am Flugplatz sein. Dann löste man das Problem, indem man Stahltrosse über eine Brückenpinole legte (5 Soldaten in der Schaufel vom Radlader) und unten dann Bagger und Planierraupe mit dem Seilende auf Zug gingen. Jetzt durften LKWs bis 10t rüber fahren. Die 40 und die 60t der Chinesen mussten ihre Ladung auf kleine LKWs umladen, so konnte die Ware und die leeren LKWs über die Brücke kommen. Die Brücke war im intakten Zustand auf 20t begrenzt, benutzt wurde sie aber von den Supertrucks der Chinesen bis 60t. Wir hatten Glück und konnten, als die Brücke frei gegeben wurde, gleich zu Anfang rüber fahren. Übernachtet hatten wir direkt am Fluss mitten unter den Truckern, die die Zeit mit Wäsche waschen, Körperpflege und Spielen verbrachten. Wir verbrachten die Zeit mit zu schauen und mit Adonis spazieren gehen. Das Wetter war glücklicher Weise schön bei 24°C. und blieb auch über die ganzen Tage in Taidschikistan so, wobei auch noch Temperaturen von 30°C erreicht wurden.


30.08. (55.401 km)

Endlich über der Brücke, durften wir auch gleich an der Kontrollstation der Polizei vorbei fahren. An diesem Tag schafften wir es bis ca.20 km hinter Kala-I-Khumb. Auf einer Wiese neben der Straße, gegenüber einem afghanischen Dorf übernachtet. 1.197 Hm.


31.08. (55.512 km)

Die Weiterfahrt bis Kulyab erwies sich in jeder Hinsicht als abwechslungsreich, zum einen die große Freude, endlich wieder eine  tolle Straße vor sich zu haben, was aber nach 60 km schon wieder vorbei  war. Auf dieser Strecke wurde viel gebaut und somit hieß es, wieder auf die alte Straße oder in die Pampa. Fertig sind die Brücken, auch über den Khudkham. An der Passstrecke vor Shuroabad wurde  gerade angefangen zu bauen, so hat man auch viel Staub zu schlucken. Die Landschaft entschädigt einen dafür und wechselt zwischen Täler und Berge. Eine neue längere Hängebrücke nach Afghanistan hinüber wurde gerade fertiggestellt, um das Gebiet um Khwahan in Afghanistan anzubinden. Übernachtet hatten wir abseits der Straße zwischen Kulyab und Vose auf einem abgeernteten Getreidefeld. Abends bekamen wir auch prompt Besuch von der Dorfjugend und Bauern, die uns neugierig beobachteten und uns dann auch versicherten, dass wir hier bleiben können. Um 20:00 immer noch 30°C. Um Shuroabad gab es zwei Straßenkontrollen, wo wir auch gleich zum Mittagessen eingeladen wurden, das wir dann aber dankend ablehnten.


01.09. (55.674 km)

Weiter ging es nach Vahdat und von dort in den Romit Nationalpark. Von unserer Richtung kommend, muss man zunächst Richtung Dushanbe (M41) fahren und am Ende von Vahdat (4 spurig und Ampelanlage), nach rechts abfahren. Es war ein schönes Tal, mit Wildbach und kleinen Ansiedlungen. Es ist auch ein beliebtes Ausflugsziel, da es mehrere Hotelanlagen mit Mineralbädern gibt. Wir hatten uns vor Dekhikung am Kiesstrand des Romit, 1.164 Hm, einen schönen Platz auserkoren, wo wir die restliche Zeit bis zum bevorstehenden Abflug meiner Frau verbrachten. Erholsame Tage bei   Temperaturen um die 30°C. Auch hatten wir Besuch von einem LKW Fahrer, der sein Fahrzeug auf der Straße abstellte und zu uns herunter gelaufen kam, um uns mit einem Glas Honig zu beschenken und wir uns nur mit ein paar Bananen revanchierten konnten. Bei so viel Gastfreundschaft ist es leider schade, dass sich die Verständigung meist nur auf ein Dankeschön und Kauderwelsch begrenzt.


09.09. (55.912 km)

Die gemeinsamen Tage neigen sich dem Ende zu. Wir wollten los, Nervosität breitete sich aus. Wo genau ist der Flughafen und wie läuft es ab. Also bauten wir unser Sonnensegel ab und packten unser Fahrzeug. Am Nachmittag war es dann so weit. Auf der M41 angekommen, ging es 4 spurig nach Dushanbe. Gleich vor dem Ortszentrum reihen sich Einkaufsläden und Essstände aneinander, was wir dann auch gleich nutzten. MAN am Straßenrand abgestellt, einige Lebensmittel eingekauft und natürlich auch ein paar der gefüllten Teigtaschen verschlungen. Wer lässt sich so etwas schon gerne entgehen, wenn einem die Düfte in die Nase steigen! Der Flugplatz wurde dann auch gleich gefunden, dem Grunde nach, befindet er sich mitten in der Stadt (links der M41). Da wir noch einen Tag Zeit hatten, fuhren wir  weiter durch die südliche Stadt zum Varzob Fluss und fanden dann auch tatsächlich einen Platz mit Bäumen, Sträuchern und etwas wie Gras. Auch laut durch die Straße und leider auch nur so sauber, wie es eben in diesen Ländern so üblich ist. Dafür konnten wir den Leuten am Fluss beim Angeln und Baden zusehen. Am 10.09. um 23:00 sind wir dann zum Flughafen zurück gefahren und sind trotz LKW Verbot zum Flughafenparkplatz abgebogen. Der P- Wächter und die Polizei wollten uns dann auch gleich weg schicken. Als sie aber das Flugticket sahen und klar war, dass wir Touristen mit WOMO sind und der Abflug meiner Frau am nächsten Morgen um 5:40 war, durften wir für 2 Som. Parken. Zwischen Lesen, Kaffee trinken und schlafen verbrachten wir die Nacht. Um 3:00 liefen wir dann zur Abfertigungshalle. Dort war schon eine Menge los. 3 Schalter mit Schlange nach Moskau und 3 Schalter mit Schlange nach Istambul. Aber alles verlief geordnet und reibungslos, auch was die Abfertigung am Zoll betraf. Ich ging anschließend nochmals ins Bett und schlief bis 7:00, dann wurde Adonis versorgt, gefrühstückt und dann stand die Stadtbesichtigung an. Der Zeitpunkt war leider nicht so glücklich gewählt. Alle 30m auf beiden  Seiten der Straße Polizei, Blaulicht und Sirenen, Bekanntmachungen über Lautsprecher und ein hektisches Agieren der Sicherheitspolizei. Als ich die Somoni- Statue fotografieren wollte, wurde ich von der zivilen Sicherheitspolizei daran gehindert. Die mich dann auch aufklärte, dass heute der Präsident Rachmon erwartet wird. Die Straße vom Flughafen zum Rudaki-Prospekt und dieser, waren dann ab 8:00 bis 14:00 für den Verkehr komplett gesperrt. Irre, wenn man sich all die Sicherheitskräfte, hunderte, vergegenwärtigt. Die Bewohner nahmen diese Einschränkung gelassen hin, zeigten aber auch keine Neugierde auf ihren Präsidenten. Irgendwann rauschten zig großvolumige Motorräder, Autos, auch Mercedes S-Klassen Stretch und zum Schluss ein großer Krankenwagen, mit hohem Tempo die Straße entlang, um dann nach 10 min wieder in entgegengesetzter Richtung vorbei zu fahren. Jetzt dachte ich, ist alles vorbei und ich könnte meine restlichen Fotos sammeln. Nichts war vorbei, also machte ich mich auf den Weg zum Flughafen, auch hier stand der Verkehr still. Im MAN wartend kam plötzlich die gleiche Armada, nein nur gleich aussehend, aus dem Rachmon Flughafenpalast herausgefahren. Jetzt durfte der Verkehr wieder fließen.


11.09. (56.011 km)

Nichts wie raus aus  der Stadt. Das Varzob Tal entlang (M34) Richtung Khujand und zur Grenze nach Bakht (Buston). Eine sehr gut ausgebaute Straße, mit vielen Mautstellen, alles korrekt angeschlagen und mit Zahlungsbeleg, ca.242 Som.   Die Strecke schlängelte sich zuerst sehr schön am Fluss entlang, immer wieder an netten Hotels vorbei, bis sie dann steiler werdend, zum Anzob Pass hinaufführt. Ich wählte den Dangerous Tunnel mit seinen knapp 6 km Länge. Er hat den Namen wirklich verdient. Behauene rohe Wände und stockdunkel, Schlaglöcher, große Wasserpfützen, unbeleuchtete Fahrbahnverengungen, ungesichert abgestellte Baumaschinen und Bauarbeiter mit Stirnlämpchen. Es wird aber Abhilfe geschaffen. Die Chinesen bauen einen Parallel Tunnel. Auf der anderen Seite geht es an kleinen Bergwerken vorbei auf ein Hochtal, wo ein schönes “Motel“ steht. Übernachtungsplatz. 2.479 Hm.


12.09.( 56.156 km)

Am Morgen waren es mal gerade 16,4°C im Aufbau. Gerade als ich  vom Gassi gehen mit Adonis zurück kam, bog ein Quadfahrer zu uns ab. Ein Mann aus Berlin. Der von dort her kam, wo ich hin wollte. Da auch ich ihm Einiges vermitteln konnte, entwickelte sich schnell ein reger Informationsaustausch. Weiter auf einer abwechslungsreichen Strecke, die jetzt durch Ebenen mit Feldern führt und dann in Serpentinen den  recht ausgesetzten Shakristan-Pass hinaufführt, um auf der anderen Seite, in eine endlose Tiefebene über zu gehen. Die Städte Istaravshan und Kuhjand habe ich durchfahren, was sich trotz Enge und Verkehr als unproblematisch erwies. Übernachtet ca. 6 km vor Buston, etwas abseits einer Seitenstraße. 455 Hm.


13.09. (56.337 km)

 

Ein Katzensprung zur Grenze. Um 8:30 dort und an allen LKW vorbei zum Schlagbaum. Dem Soldaten den Pass gezeigt und erklärt, dass ich Tourist bin, so konnte ich gleich bis vor die Abfertigungshalle fahren. Dem Zoll und der Polizei Pass, Kfz Papiere und die bei der Einreise erhaltenen Papiere vorgelegt und in einer Std. war ich ausgereist. Keine Registratur für deutsche Touristen  mit Visa bis 30 Tagen erforderlich.

 

 

Uzbekistan 13.09. (56.363 km)


Beim Grenzübergang bei Buston gab es zwischen den beiden Zollbereichen einen sehr kleinen Wartebereich, der voll stand mit 10 LKWs, die auf die Einreise warteten. Ich fuhr zwischen den Wartenden vor zum Tor, wurde aber gleich aufgefordert mein Fahrzeug zu parken, was gerade noch so möglich war, ohne die Durchfahrt zu blockieren. Mit Hilfe eines türkischen Truckers und meinem Pass versuchte ich den Soldaten am Tor zu bewegen, mir Einlass zu gewähren. Inzwischen waren einige zivile Beamte auf mich aufmerksam geworden, darunter auch der Veterinär. Er telefonierte mit seinem Kollegen im Hauptgebäude, ca. 100m im Zollgelände, und wies mich an, den Hundepass zu holen. Trug die Daten in ein Buch ein und schickte mich anschließend  zum Kollegen ins Hauptgebäude. Nach dem dieser den Pass begutachtet hatte, erklärte er mir, dass er mich über den Soldaten wissen lasse, wenn ich einfahren könnte. Zuerst aber müssten die zwei im Hof stehende LKW abgefertigt sein. Also zurück zum Tor und warten, es wurden dann 1 ¾ Std. bis ich (als Erster) einfahren konnte. Bei Grenzpolizei das üblichen Einreiseformular ausgefüllt und dem Beamten abgegeben, dieser Pass und Unterlagen kontrolliert, dem Nächsten zur Eingabe ins System weitergereicht und weiter zum Zoll. Alle Außenklappen auf, im Fahrzeug alle Schubladen und Türen auf, Führerhaus von außen eingesehen und fertig. Die Erfassung der Kfz Daten dauerte. Nach 3 Std. dann doch alles erledigt.  Die Straße Richtung Tashkent schlecht, immer an Feldern vorbei, hatte ich vor Bostan (unter der Brücke durch und rechts rauf) Richtung Sirdarya verlassen. 4- spurig bis Gulistan sehr gut, dann 4-spurig (M39) bis Sardaba schlecht und dann wieder sehr gut bis Jizzakh zu befahren. Von dort 2 spurig weiter. Hinter Jizzakh abseits der Straße auf einem abgeernteten Feld übernachtet.465 Hm.


14.09. (56.573 km)

Weiterfahrt auf 2 spuriger Straße (M39), überwiegend mittlerer Qualität und mit einigen Baustellen versehen nach Samarkand.  Das B&B Bahodir suchend, habe ich einen Polizisten nach dem Weg gefragt. Dieser stieg kurzerhand zu mir ein und dirigierte mich die letzte 300 m zum Ziel. Das Bahodir ist eine einfache Unterkunft (15$/P. mit Frühstück und Internet) mit einem netten bewachsenem Innenhof, schattigen Sitzmöglichkeiten und der Möglichkeit, Adonis mit auf das Zimmer zu nehmen. Die Gäste sind international, überwiegend Back Packer und Radfahrer (zwei mit dem Klappfahrrad aus Korea). Das WOMO konnte direkt vor dem Haus geparkt werden. Gegenüber befand sich das Gesundheitsamt und war auch der Sammelplatz für die verpflichteten Erntehelfer. Das B&B liegt direkt an der Fußgängerzone und dem Registan, so nutzte ich gleich das dortige abendliche  Lichtspektakel. Der nächste Tag war mit Besichtigungen, nicht ganz billig, ausgefüllt. Auch das Einkaufen  auf dem Siob Basar hatte seinen Preis, wenn man das mit den vorher bereisten Ländern vergleicht. Die Sehenswürdigkeiten sind von Ausländern wie Einheimischen gleichermaßen stark frequentiert. Der Registan und die Fussgängerzone mit ihrer Bepflanzung und Brunnen ist der zentraler Platz für Jung und Alt und ein beliebter Treff am Tag wie am Abend.


16.09. (56.665 km)

Weiter nach Shahrisabz (M39), dem Geburtsort von Timur. Der Tahtakaraca Pass 1.788 Hm bringt etwas Abwechslung in die ansonsten sehr gleichförmige Landschaft. Die Straßen sind mittelmäßig. Die „ Stadt“, soweit man das sagen kann, war eine einzige Baustelle. Im weiten Umkreis um den weißen Palast Oq Saray und dem Denkmal wurden die Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Ansonsten gab es nichts zu besichtigen was sich gelohnt hätte. Ich war ja schließlich auch von Samarkand verwöhnt. Noch ca. 40km weiter, in einer Parkbucht übernachtet. Hatte mal wieder Besuch von den Wächtern des Staates. Trollten sich dann, als sie mitbekamen, dass ich Tourist war. Es war angenehm warm am Abend, so kam auch Adonis nicht zu kurz.


17.09. (56.815 km)

Weiter nach Ghuzar und auf der A380 nach Bukhara. Die Strecke führt entlang der Bahnlinie vorbei an riesigen Ölraffinerien  und neu entstandenen Siedlungen. In der Ferne sieht man die Abfackelungen der Ölfelder. Eine recht eintönige Strecke auf mäßiger Straße. Bukhara ist eine moderne Stadt mit kleinem Altstadtzentrum. Am Taxiplatz versuchte ich mit Zeichensprache zu erklären, dass ich ein Hotel mit der Möglichkeit auch das Fahrzeug dort zu parken, suche. Da hat er mir zu verstehen gegeben, ihm zu folgen. Also hinter ihm her um den Platz in eine sehr enge Seitenstraße hinein, wo dann auch noch ein Gasrohr über die Gasse führte. Das war mir dann doch zu viel und ich hielt an, um zurück zu setzen, als plötzlich der Hotelbesitzer vor dem Auto stand und heftig winkend mich aufforderte vorwärts zu fahren, auch der Taxifahrer hupte und winkte, ich soll weiter fahren. Was ich dann auch tat. War natürlich ein Fehler. Mein Inneres signalisierte: geht nicht, aussteigen war zu eng und da knackste es auch schon. Ich nichts wie zurück, bis genug Platz zum Aussteigen war. Gas strömte aus, man versuchte den Haupthahn zu zu drehen, was nicht ging. Gelassen erklärte mir der Hotelbesitzer, ich sollte ein Zimmer nehmen, Preis 150$. Er würde auch alles regeln und alles sei Ok. Ich stieg ins WOMO und fuhr unter dem Gezeter der inzwischen zusammen gelaufenen Bewohner zurück auf die Straße und suchte einen Parkplatz. Innerlich verfluchte ich mich und hatte wegen des ausströmenden Gases Bammel. Ich war mir nicht sicher, was tun. Dann entschloss ich mich, in die Fußgängerzone zu flüchten und Adonis im Auto zu belassen. Als ich zum Auto zurück lief, sah ich schon von Ferne die Polizei und den Taxifahrer, die mich suchten. Sie suchten auch im nahe gelegenen Teehaus. Nur nicht zum WOMO, aber was tun? Wenn sie weg sind, weiterfahren. Inzwischen war es spät am Nachmittag und ich musste mich registrieren lassen, da es der 3. Tage war. Also entschloss ich mich, zu einem inzwischen ausfindig gemachten Hotel (Porzo, 25$ mit Frühstück, 20$ ohne) in unmittelbarer Nähe, mit kleinem Vorplatz, zu fahren. Dort konnte ich mein WOMO etwas versteckt unterstellen. Wieder etwas mutiger, machte ich noch am späten Nachmittag, bis zum Dunkel werden, eine Besichtigungstour. Die Nacht verbrachte Adonis im WOMO, ich Gott sei Dank auf einem Zimmer mit Toilette. Geschlafen hatte ich in dieser Nacht wenig, aber sehr viel Zeit auf der Toilette verbracht. So war auch kein Frühstück notwendig.


18.09. (57.068 km)

Nichts wie weg! Um kurz nach 6 Uhr waren wir schon on Tour. Alles war noch ruhig und die Straßen leer. Die A380 nach Chiwa entpuppte sich schon gleich hinter der Stadtgrenze über 225 km als schlecht bis sehr schlecht und wenig mittelmäßig. Es wird allerdings viel gebaut. Anschließend kommt die viel gerühmte 4 spurige Betonpiste, volle 145 Km lang. Die gesamte Strecke führt durch die Wüste mit Steppengras. Ich hatte an einem Abzweig der Autobahn übernachtet.


19.09.(57.445 km)

In der Nacht war es sehr windig und kalt, lange Kleidung war angesagt. Zunächst weiter auf der Autobahn, die bei Miskin ein Ende hatte und dann weiter auf der alten Rumpelstrecke. Die Landschaft veränderte sich und ging  in landwirtschaftliche Flächen über. Das benötigte Wasser kommt aus dem Grenzfluss Amurdarja, der sich manches Mal in der Ferne zeigte. Auf der Umgehung  Beruni zweigte die Straße nach Urgench und Chiwa ab. Ab dieser Abzweigung war die Straße wieder sehr gut.  Urgench selbst ist eine aufstrebende und moderne Stadt. In Chiwa (103 Hm) vor dem Westtor einige Guest Houses und  gute Parkmöglichkeiten, so stand ich die Nacht einfach auf der Straße, die Platz genug bot. Wegen der Registrierung (jeden dritten Tag ausreichend) und Internetverbindung mietete ich bis zur Weiterfahrt im Guest House Alibek ein Zimmer ohne Frühstück (12 $, eine Registrierungsnacht 8$). Das Zimmer benutzte ich nur zum Duschen und für die Toilette, geschlafen und gefrühstückt hatte ich im Auto. Bis zur Ausreise am 24.09. hatte ich mehr als genügend Zeit mich umzusehen und mit Adonis längere Ausflüge zu unternehmen. Inzwischen war es auch wieder angenehm warm geworden, über 20°C. Alt Chiwa ist eine reizende Stadt für sich, eingeschlossen von einer Stadtmauer. Aufwändig restauriert, mit vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten und mit  kleinen Lokalen und Souvenirläden versehen, aber auch voll vom Tourismus beherrscht.  Es herrscht ein reges Treiben über den Tag, aber Punkt 22:00 wurde es still, die Läden schlossen und die Musik wurde abgestellt. Die Abende verbrachte ich beim Skypen  mit meiner Frau und mit Kochen. Lebensmittel und Wasser gab es gleich um die Ecke im Supermarkt und auf dem Basar am Osttor. Zur Besichtigung hätten auch weniger Tage ausgereicht, aber mein Transit Visa durch Turkmenistan war erst ab dem 24.09. gültig.


23.09. (57.596 km)

Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zur Grenze nach Shavat. Man kann direkt von Chiwa aus fahren, nur muss man den richtigen Abzweig finden. Aus dieser Richtung ist nichts beschildert und viele können keine Karte lesen. Aber irgendwie klappte es dann doch. Ist man mal auf der richtigen Straße, ist es nicht mehr schwer, die Grenze hinter Shavat (Yablykangly) zu finden. Große Schikanen weit vor dem Tor und Durchfahrt gesperrt, veranlassten mich, den kleinen „Parkplatz“ anzusteuern. Zumal auch der Reisebus und die zwei PKW vor den Schikanen standen und die Fahrer im Schatten ihrer Fahrzeuge warteten. Es stellte sich heraus, dass der Bus Urlauber abzuholen hatte, eine kleine Gruppe mit Koffern im Schlepptau kamen nach einiger Zeit des Wegs und eine Handvoll Einheimische, auf die die PKW gewartet hatten. Sonst tat sich den ganzen Nachmittag über nichts. Das große Tor blieb verschlossen. Langsam zweifelte ich, den richtigen Übergang angefahren zu haben. Als ein Soldat in Sicht kam, machte ich mich auf den Weg. Mit Deuten auf  Pass und Fahrzeug erklärte ich ihm, morgen hier ausreisen zu wollen. Sicher, um 8:00 wird die Grenze aufgemacht. Hoffentlich alles richtig verstanden.


24.09. (57.654 km)

 

Punkt 8:00 fuhr ich in Schlangenlinien durch die Schikanen vor ans Tor. Nichts tat sich, alles zu, niemand da. Nicht gleich ungeduldig werden, ist ja erst 10 nach 8:00. Als eine halbe Stunde vergangen war, wurde ich dann doch nervös. Dann kam Licht ins Dunkle. Beamte kamen, ein Soldat bezog Stellung am Tor, schloss auf und winkte mich heran. Nichts wie los, mit allen Papieren bewaffnet. Der Soldat winkte mich gleich durch ins angrenzende Gebäude. Das übliche Formular ausgefüllt und zum Schalter. Dort alle Daten erfasst, die Registrierungen interessierten nicht. Aber ein Formular fehlte, ich habe keines mehr. Also wurde ein englisch sprechender Kollege aus dem Hauptgebäude zur Unterstützung angefordert. Ach du meine Güte, ich hatte bei der Einreise keine Kfz Versicherung abgeschlossen. Wo auch, gab ja keine Bude an der Grenze oder hatte ich sie übersehen? Es half nichts, ich musste eine Versicherung im Nachhinein abschließen. Dazu rief er den Makler in der nächsten Stadt an, der dann auch in 30 Min. da war und für Nichts 17$ kassierte. Alles ordentlich nach Tabelle und mit Belegen. Nach 2 Std 50 min erledigt, jetzt durfte ich weiter. Am Tor zum Niemandsland ein junger Soldat, der freundlich nach einer Musik Kassette fragte, aber auch ohne seinem Dienst nachkam. Bis zum turkmenischen Schlagbaum sind einige 100 m zurück zu legen. Für die Fußgänger wurde extra einen Shuttleservice eingerichtet.

 

 

Turkmenistan 24.09. (57.654 km)


Bei der Einreise über die Grenze bei Shavat/ Dashoguz musste ich zuerst ein mehrere hundert Meter langes Niemandsland durchfahren, bis ich an die neue und moderne Grenzanlage kam. Am Schlagbaum wurde der Pass verlangt und sofort die Einfahrt, die durch ein Desinfektionsbecken führt, gewährt und zu einem Parkplatz dirigiert. Der gesamte Zollhof war leer, bis auf ein paar Fußgänger, die mit dem Shuttlebus durchs Niemandsland hergebracht wurden. Wie üblich war das Einreiseformular auszufüllen (was mir nur mit Hilfe eines freundlichen Beamten gelang). Anschließend war 1 ½ Std Warten wegen Mittagspause angesagt. Am ersten Tresen wurden nach Vorlage von Pass, Kfz Schein und Einreiseformular die Unterlagen für den Transit erledigt. Dabei mussten die Übernachtungsplätze (Ansiedlungen, anhand der Straßenkarte) angegeben werden. Mir standen laut Visa 5 Tage für den Transit zur Verfügung. Für die zentrale Registrierung (bei Transitvisa keine weitere Registrierung mehr erforderlich) mussten 12$ plus 2$ Bankgebühr am Bankschalter entrichtet werden, Bestätigung erhalten. Am nächste Tresen wurde die Route anhand der im Visa vorgegebenen Zollübergänge (ich bin bei Shavat/Dashoguz anstatt Khojayli/Keneurgench eingereist, was zu Unstimmigkeiten führte. Ausreise laut Visa Serahs, woran ich mich tunlichst zu halten hatte. Bearbeitet. Der Beamte verwendete hierzu einen Vordruck, auf dem die Route eingezeichnet wurde und ich nach Entrichtung meiner Gebühr über 217$ plus 2$ Bankgebüh,r erhalten habe. Jetzt dachte ich, nur noch zum Zoll. Da war aber zuerst noch die Einreise für Adonis zu regeln. Das war ein Akt! Die Angaben im Hundepass konnte er nicht lesen, mit der russisch übersetzten tierärztlichen Bescheinigung konnte er auch nichts anfangen. So suchte er in seinem dicken Handbuch eine 3/4Std., nach...... ja, nach was? Ich war am Platzen und konnte mich nicht mehr zurückhalten. Irgendwann gab er genervt auf und stellte den Zahlbeleg über 10$ aus. Am Bankschalter bin ich dann explodiert, als dieser nochmals 2$ Bankgebühren verlangte, die ich dann einfach verweigerte, worauf er mir den Zahlbeleg verweigerte, jedoch später nachreichte. Unbesehen dessen wurde die Zollabfertigung durchgeführt. Ich musste alles ausräumen, alle Kisten öffnen, ein Zöllner kroch in den Laderaum, der Chef mit zwei Beamten stand herum, auch Adonis musste aus dem Führerhaus, damit die Ablagen hinter den Sitzen durchsucht werden konnten. Nur eine Zeit lang konnte ich dem Treiben kommentarlos zusehen,  aufgrund ihrer Englisch Kenntnisse verstanden sie mich auch. Um 16:20 waren die Schikanen vorüber und ich konnte ausreisen. Die Zollstation ist überwiegend mit sehr jungen dynamischen Beamten besetzt. Ca. 5 1/2 Std. hat die Einreise gedauert. Was soll es, ich war ja im Urlaub und hatte keine Eile, zudem war das Wetter schön und die Temperaturen angenehm warm. Dashoguz war schnell erreicht, eine sehr moderne und expandierende Stadt, die Ashgabat zum Vorbild hatte. Beim Hineinfahren schon viele Schilder mit LKW auf 8t begrenzt und im Zentrum überall LKW Verbot, aber keine Ortsschilder. Am großen Kreisverkehr der Nase nach (links) und einen am Straßenrand parkenden BMW X5 Fahrer, ich mit Karte bewaffnet, nach der Straße nach Ashgabat gefragt. Na ja die Verständigung war fast null, da gab er zu verstehen, ich soll ihm mit meinem Auto folgen. Auf nagelneuer  6- spuriger Autobahn fuhr er dann bis zu einem Kreisverkehr, mit Ausschilderung Ashgabat, voraus und verabschiedete sich. Weiter ging es an der pompösen Pferderennbahn vorbei. Die Häuser traten zurück und Landwirtschaft mit schwarzer Erde und Wasserkanälen säumten die Straße. An einer Tankstelle an der Straße tankte ich für 60$ 250 l Diesel. Ab Kreisverkehr mit Abzweig Flughafen (ca. 30km v. D.) wurde die Straße 4-spurig und schlechter, aber noch gut zu befahren. Die Felder neben der Straße werden sandiger und sind als Becken gestaltet, um sie mit Wasser überfluten zu können. Aufgrund der langwierigen Grenzkontrolle kam ich dann auch nur bis ca.72 km hinter Dashoguz. Neben der Straße, in sandigem Gelände, übernachtete ich, ohne gestört zu werden.76 Hm.


25.09. (57.750 km)

Die Straße, gut, führt noch ca. 40 km nach Westen und stößt dann auf die Straße, die von Keneurgench kommt. Hier eine Straßenkontrolle, die  mich ohne Kontrolle passieren lies. Auch Tankstelle vorhanden und Straßenschild 440 km bis Ashgabat. Die nächsten 120 km noch 4-spurig, gut, dann die restliche km bis kurz vor Bahardok 2-spurig, mittel (kurz 4-spurig). Ich konnte auf dieser Strecke zwischen 40-70 km/h fahren. Es ist jedoch große Aufmerksamkeit geboten, da viele Verwerfungen und Ausbesserungen der Asphaltdecke vorhanden sind. Die Brücke über die Bahnlinie bei Darvaza ist kurz vor der Fertigstellung gewesen und musste noch in der Pampa umfahren werden. Ab Bahardok (Tankstelle) wieder eine sehr gute 4-spurige Strecke, die dicht am Zentrum von Ashgabat vorbeiführt und Richtung Mary (M37) ausgeschildert ist. 15 km vor bis weit nach Ashgabat ist die Straße zum größten Teil auch wieder 6- spurig. Die Strecke führte überwiegend durch die Wüste, wo einige Wanderdünen mit ihren Befestigungen den Straßenrand säumten. Den Gaskrater hatte ich ausgelassen, da ich schon am Nachmittag an der Abzweigung ankam und die Zeit bis zum nächsten Tag nicht im Touristenrummel verbringen wollte. Dafür verbrachte ich meine Mittagspause am Kyzyloj (großer und tiefer Krater mit Wasser gefüllt). Ashgabat erschien mir auch nicht als so lohnenswert, da die Stadt unter einer dichten Dunstglocke lag und einige der modernen Gebäude man auch beim Vorbeifahren zu Gesicht bekam. Kurz vor Artyk sichtete ich am Fuße des Grenzgebirges zum Iran, einen Lagerplatz mit Straßenbaufahrzeugen und Baracken, nach kurzer Vorstellung und fröhlichem Empfang mit Tee erwies sich dieser als guter Übernachtungsplatz. 230 Hm.


26.09. (58.303 km)

Auf der Strecke nach Dushak wurde ich bei einer Radarkontrolle herausgewunken. Ich begab  mich zu dem Polizisten und überreichte ihm meinen Pass. Der verlangte 20$  mit dem Hinweis auf seine Radarpistole, die 40 km/h anzeigte, 30 km/h waren erlaubt, die ich auch säuberlich eingehalten hatte. Da war ich so freundlich und habe ihn angelächelt und ihm meinen Pass wieder entwendet. Er musste daraufhin auch lachen und beim Weggehen grüßte er mir militärisch zu. Die Strecke ist zum größten Teil sehr gut 6/4- spurig ausgebaut. Bei den nächsten 40 km nach Tedzhen/Vaharman wurde gerade teils die Schotterschicht und teils die Teerdecke gewalzt und man musste mal wieder in die Pampa, was zum Horror wurde. Ab dem Abzweig in Vaharman Richtung Serahs ist die Straße geteert, aber in sehr schlechtem Zustand. Zudem wurde die Strecke sehr stark mit LKW mit arabischen Kennzeichen befahren. Um am nächsten Tag rechtzeitig an der Grenze zu sein, entschied ich mich noch eine Nacht vor Ata auf einem abgeernteten Feld zu verbringen, so konnte sich auch Adonis austoben und ich gemütlich ein Plow zubereiten. 239 HM.


27.09. (58.520 km)

Kurz vor Serahs muss eine Militärkontrolle passiert werden. Pass und Kfz-Daten werden festgehalten und man durfte weiterfahren. Die Zufahrt zur Stadt erfolgt durch einen neuen Torbogen. Wie immer natürlich keine Ausschilderung und so folgte ich einem LKW mit der Annahme, er kenne den Weg zur Grenzstation. So lernte ich das „Dorf“ kennen. Sehr einfach, sehr schlechte Straßen, aber es wird ein pompöses Verwaltungsgebäude erstellt. Das mit dem LKW war Fehlanzeige und so fragte ich an einer Kfz- Werkstatt und siehe da, gleich nach dem Torbogen bei dem pompösen Gebäude und vor einer Tankstelle hätte ich rechts abbiegen sollen. Plötzlich befand ich mich auf einer neuen Straße und konnte in der Ferne die wartenden LKW erkennen. Beim näher kommen sah ich, dass die neue Straße zum neuen, noch nicht ganz fertigen Zollareal führt und die wartenden LKW in 3er Reihen auf den  noch letzten km alter Straße zur Grenze anstanden. Anstehen bedeutet 2 Tage warten, also auf der Gegenspur an allen vorbei. Da standen sie dann, die wachhabenden Militärs und signalisierten mir, ich soll zurück. Ich fuhr aber unbeirrt bis zu ihnen vor, zeigte meinen Pass und sagte: Tourist. Kurze Ratlosigkeit, dann ein Handygespräch und ich durfte bis ans Tor weiterfahren. Der Wachhabende winkte mich gleich durch und schon war ich im Zollhof. Dort wurde ich auch gleich freundlich in Empfang genommen und zum ersten Büro begleitet. Ein winziger Raum, kaum Platz sich umzudrehen. Pass, Kfz Schein und die Papiere, die ich bei der Einreise erhalten habe, vorgelegt. Die Unterlagen wurden gesichtet und mir dann zu verstehen gegeben, dass er von allen Unterlagen 2 Kopien benötige. Kopien können außerhalb des Zolls gemacht werden. Ich hatte zur Vorsorge von meinen Dokumenten zu Hause Farbkopien angefertigt, die ich ihm zu seinem Erstaunen vorlegte. Die anderen Kopien meinte er, würde er selbst erledigen. Im Nachbarbüro zum Tierarzt, der trug die Passdaten von Adonis in ein Buch ein. Dann wurde ich wieder in Empfang genommen und an den 20 Wartenden vorbei zum Zoll in einen großen Nachbarraum mit langem Tisch, mit 6 Personen dahinter, geführt. Dort ging es etwas chaotisch zu. Dank meiner Begleitung  kam ich auch dort gleich an die Reihe. Die Daten vom Kfz Schein wurden erfasst, was offensichtlich ein Problem war und jemand zu Rate herbeigerufen wurde. Dann am Glaskasten nochmals den Pass vorgelegt und gestempelt. Da dachte ich jetzt ist alles erledigt, da wurde ich  zu meinem WOMO begleitet, wo ein Zöllner noch ins Fahrzeug schaute, Stempel und ich durfte zum Tor zum Niemandsland, nochmals Pass vorgezeigt und man staune, nach einer Stunde war ich ausgereist. Durch den mehrere 100 m langen Korridor, LKW Stoßstange an Stoßstange, wurde ich an allen wartenden LKW vorbei gewunken und stand vor der Brücke mit Militärbewachung (Passeinsicht). Die Abfertigung war freundlich und korrekt. Auf der anderen Seite konnte man schon den iranischen Zoll erkennen.


 

Im Nachhinein betrachtet würde ich heute den Grenzübergang südlich Ashgabat vorziehen, da die Straße Tedzhen/ Serakhs sich im mäßigem- schlechtem  Zustand befand (vielfach nur 40 km/h) und die Gebühr etwas geringer ausfällt.

 

 

Iran 27.09. (58.590 km)


Zum Grenzübergang nach Sarakhs ist am Ende des Niemandslandes eine Brücke zu überqueren. Der Wachposten an der Brücke sah den Pass kurz ein und ein freundliches "Tourist" gab den Weg über die Brücke frei. Dort Fahrzeug abgestellt und mit meinen Unterlagen ins Gebäude. Hier wurden die Unterlagen am PC überprüft und ich durfte mein Fahrzeug auf der Seite parken. Mit allen Unterlagen ins Hauptgebäude. Zuerst zum Arzt. Ich dachte es geht um Adonis und gab ihm den Hundepass. Weit gefehlt, der interessierte nicht. Er sah meinen Pass ein und stellte mir einige Fragen zu Erkrankungen und gab den Pass dann an die Polizei in einem Glaskasten weiter. Nach 1 ½ Std. unter 60 Einreisewilligen wartend, wurde ich fotografiert und der Pass gestempelt. Weiter in den nächsten Raum. Zoll, der den Pass, Kfz Schein und das Carnet de Passage verlangte. Er gab zu verstehen, dass ich ihm mit meinem Fahrzeug zur Wiegestation folgen sollte. Das Fahrzeug wurde aber nicht gewogen und leider auch nicht, wie die anderen LKW gewaschen , sondern erhielt einen weißen Schein, den er stempelte und der als Laufzettel diente.  Dann auf dem übervollem Zollhof eine Parkmöglichkeit gesucht und mit meinen Unterlagen in das nächste Gebäude. Mein Gott, ich dachte, ich hätte mich verlaufen und befände mich an der Börse. Man glaubt es nicht, man muss es erlebt haben! Ein Schubsen und Drängeln und lautstarkes Feilschen. Ein junger Helfer kam auf mich zu, nahm mir die Unterlagen ab und erklärte, es sei seine Aufgabe, die Formalitäten zu erledigen An einem der 40 Stehpulte füllte er in Arabisch einen Vordruck aus und wanderte dann, ich im Schlepptau, von einem Schalter zum anderen, in der Hoffnung, dass einer meine Unterlagen bearbeitet. Von Schalter zu Büro, dann in ein anderes Gebäude, dann wieder zurück, ein einziges Durcheinander. Das Ganze dauerte dann ca. 3 Std., bis ich endlich meinen Transitschein (rosa) erhielt und die anfallende Gebühr von 190 € (Grenze Bazargan zur Türkei) entrichtet hatte. Dollar wurden nicht akzeptiert. An der letzten Station wird das Carnet de Passage nochmals abgestempelt. Der Laufschein wurde dann bei der Ausfahrt einem Beamten vorgelegt, der penetrant auf einen Obolus bestand, den ich ablehnte und mir daraufhin die Einreise verweigern wollte, bis ihm einige Kollegen lachend erklärten, dass ich Tourist bin. Dann durfte ich herausfahren. Meinem Helfer hatte ich 15 $ gegeben. Meine anfängliche Angst, alle Unterlagen dem Helfer zu überlassen, war unbegründet. Ich hätte mich im Grunde nach die 3 Std. ins Fahrzeug/Schatten setzen können. Auf dem „rosa“ Schein wurde die kürzeste Strecke Sarakhs/Bazargan zugrunde gelegt (Berechnungsgrundlage, wird über Computer erstellt) und auf der Rückseite sind einige auf der Strecke befindlichen Orte eingetragen, an denen man einen Stempel (extra Feld) einholen sollte. An den Straßenkontrollen hatte ich nie den Schein vorgelegt, sondern mich auf alt Bewährtes beschränkt, Tourist und Pass. Meistens wurde ich durchgewunken. Mehr unternahm ich nicht, so dass ich am Ende meiner Reise keinen Stempel hatte. Im Reisebericht kann man auch erkennen, dass gewisse Abweichungen von der vorgegebenen Route vorlagen.

Hier möchte ich auch vermerken, dass die Aussagen einiger mir begegneter Reisenden (Deutsche, Schweizer, Niederländer) die durch den Iran reisten, im Gegensatz zum Reisebüro Haase in Berlin (wurde vehement vertreten) richtig war, dass kein Guide/Führer für deutsche Touristen notwendig ist und weder an der Grenze, noch bei Kontrollen im Land danach gefragt wurde.

Dem Zollhof entflohen, an LKW Parkplätzen mit Hunderten von LKW vorbei, geht es auf super Straße Richtung Mashhad (Nr.22). Als Erstes wollte ich tanken, also habe ich mich bei einer der Tankstellen in die Schlange der wartenden LKW eingereiht. Zum Tanken hatte ich noch keine IR, was, wie sich herausstellte, an dieser Tankstelle kein Problem war. 100 $=3.000.000 IR, wou! Zum Tanken verlangte er nach einer Plastik Tankkarte, die ich nicht hatte (alle Trucker hatten eine), so nahm er eine aus seinem Stapel und erklärte mir, ohne Karte kostet der Diesel nicht 250 sondern 500. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass der Diesel für iranische LKW subventioniert ist, deshalb die Tankkarte und dass die 500, Tumon sind, was 5.000 IR entspricht. Man spart sich eine Dekade. Ist im gesamten Zahlungsverkehr, wie ich feststellen musste, so üblich. Was das Geldwechseln an Tankstellen betrifft, hatte ich Glück. Im nachhinein erwies es sich, dass dies bei den meisten Tankstellen nicht ging. Also immer genügend Scheine mitführen. Am günstigsten wechselte ich bei den Geldwechslern auf der Straße oder im Basar. Ein paar km weiter bin ich dann links in einen Feldweg abgebogen und habe in einem lichten „Sträucherwald“ übernachtet.


28.09 (58.644 km)

Um nicht immer wieder darauf hinweisen zu müssen, möchte ich schon vorab mitteilen, dass alle von mir befahrenen Straßen, bis auf wenige Ausnahmen, dem deutschen Standard entsprachen. So geht es 4/2- spurig nach Mashhad. Die Strecke führt teils durch felsiges Gebiet und kleine Schluchten, so ist die Fahrt nicht ganz so eintönig.  Lange vor der 3 Mill. Stadt wiesen Verkehrsschilder auf ein LKW Verbot hin. Man muss es einfach ignorieren. Man ist ja als Tourist hier, um die Städte anzuschauen. Immer gerade auf der 4-spurigen Straße, bis zur Kreuzung (4-spurig) wo es nur rechts weitergeht, um gleich bei der nächsten Wendemöglichkeit in entgegengesetzte Richtung zu fahren. Beim großen Kreisverkehr ist rechts der große Basar. Etwas weiter, auf der Allee-und Laden-Str., hatte ich Glück und fand eine Parklücke (grenzte fast an ein Wunder), an der Straße. Im  Eisenwarenladen fragte ich nach dem Weg zur Moschee, worauf er zu seinem 125- er Motorrad ging und mich aufforderte, aufzusitzen. Schnell Foto aus dem Auto und zu Adonis tschüss, fuhr er mit mir um zwei Ecken vor die Moschee. Verabschiedete sich und fort war er. Vor dem Ausgang des Geländes der Moschee eine Wache, die mir den Zutritt verwehrt, aber so freundlich war, einen Führer anzufordern. Normal werden Führungen für Einzelpersonen nicht durchgeführt. Man darf in das Areal weder Foto noch Rucksack etc. mitnehmen (gibt eine Gepäckaufbewahrung) und es erfolgt eine Leibesvisitation. Die Führung war gut, wobei das Allerheiligste einem verborgen bleibt. Als Ersatz stand das Museum auf dem Programm und als Entschädigung fürs Fotoverbot, schenkte er mir ein Bilderset. Über den Basar, der über zwei sehr lange Gassen mit je zwei Stockwerken geht und die üblichen Waren anbietet, bin ich dann zurück zum Auto. Der Straße und meinem Gefühl folgend, bin ich dann bei der 6-spurigen Querstraße nach links und schon konnte ich nach der Ausschilderung fahren. Hier teilt sich die  Straße in mautpflichtige Autobahn. Ich entschied mich für die alte Straße, die nach wenigen Metern für LKW und Bus als gesperrt ausgewiesen war. Bin aber wie üblich weitergefahren. Aufgrund der Lichtsignale von entgegenkommenden PKWs war ich auf eine  Kontrolle gefasst gewesen. Zwei Polizisten winkten mich auch prompt heraus. Waren sehr freundlich, als sie meinen Pass eingesehen hatten. Ausgesprochen deutsch- begeistert. Da es schon dunkel wurde und ich ihnen signalisierte müde zu sein und schlafen möchte, durfte ich weiter fahren. Nach wenigen km hatte ich dann auch einen Platz,etwas weiter abseits von der Straße, gefunden.1.204 Hm. In der Nacht hatte ich dann allerdings zweimal Besuch, vermutlich den Inhaber des Geländes, der nach ein paar Worten wieder weg fuhr und dann gegen 12:00 vom Militär, die massiv mit ihrem Schlagstock gegen die Tür klopften. Als sie mich dann schlaftrunken im kurzen Schlafanzug sahen, vielen sie in Gelächter ein und fuhren, nachdem sie den Pass eingesehen hatten, weiter.

29.09. (58.827 km)

Auf meist 4-spuriger Straße (Nr.44) ging es flott voran. Die Landschaft eintönig und eben, selten ein Auf und Ab. Manches Mal durch Ackerbau unterbrochen, was etwas Farbe in die Eintönigkeit brachte. Die Berge sind weit entfernt und verlieren sich oft im Dunst. An den Städten fährt man meistens vorbei und sieht nur aus der Ferne, wie die Hochhäuser, selbst in den Kleinstädten aus dem Boden sprießen. Einige km nach Damhgan, hatte ich einen netten ruhigen Platz im Schutz einer alten Lehmmauer, die ungefähr 200 m von der Hauptroute entfernt lag, als Übernachtungsplatz auserkoren.1.142 Hm. Es dauerte nicht lange, da kam der Dorfälteste und meinte, ich soll zum Übernachten auf den zurückliegenden Rastplatz fahren, was ich ungern getan hätte. Da kam mir ein jüngerer Mann zu Hilfe und beschwichtigte ihn. Er fragte, ob ich Brot und Wasser hätte und  musste ihm versichern, keinen Alkohol zu trinken. Dann war der Alte zufrieden.


30.09. (59.354 km)

In Semnan verliess ich die Hauptroute und bog  nach Firuzkuh (Nr.36), Damavand (Nr.79) nach Amol (Nr.77) ab. Die Landschaft änderte sich zusehends. Bergig, mal Landwirtschaft in den Tälern bis zu engen Schluchten hinter Damavand, ein ständiges Kurven, bergauf und bergab. Beim Überqueren des Hashem Pass musste ein Teilstück durch eine Galerie, die sehr niedrig ist, gefahren  werden. Natürlich LKW Verbot. Die Strecke nach Amol war stark befahren, aber schön und man kann in voller Größe bei Remeh den Damavand (5.671 Hm) in Augenschein nehmen. Die Strecke schien mir nicht ganz ungefährlich, da überall und immer überholt wurde, auch an unübersichtlichen Stellen und bei Verbot. Die Strecke ist überwiegend 2-spurig, selten 3. Spuren. Es wurde aber kräftig gebaut, Tunnel und Staudamm. Kurz vor Amol trat die karge Landschaft zurück und wich einem feuchten Waldgebiet. Das gesamte Tal ist auch ein beliebtes Ausflugsziel, dementsprechend viele Verkaufsstände und Lokale. Einen geeigneten Übernachtungsplatz konnte ich aber nicht ausmachen, daher fuhr ich, schon stock dunkel, im Stopp und Go nach Amol hinein. Übernachtet am Straßenrand neben dem Stadtpark, was gestattet war. 107 Hm. Der Park war in der Dunkelheit beleuchtet und wurde auch gern von den Bewohnern angenommen. Mit Hundeabfallbeutel bewaffne, war er auch für mich geeignet. Zu bemerken ist, dass Hunde im Iran, wie auch in allen islamisch geprägten Gegenden, nicht den Stellenwert wie in Deutschland besitzen.


01.10. (59.798 km)

Das Wetter hatte in der Nacht umgeschlagen, zur Abwechslung war einmal Regen und kühleres Wetter angesagt. Ich war diesbezüglich verwöhnt, es hatte ja seit Verlassen  des Pamir, Chorog, keinen Tropfen mehr geregnet und die Temperaturen lagen seitdem tagsüber immer über 25°C, teilweise sogar über 30°C. In der Nacht und am frühen Morgen konnten die Temperaturen allerdings auch mal unangenehme 6°C erreichen. Wir waren gerade zum Abfahren bereit, der Motor lief schon, da kamen die Scheriffs, verlangten den Pass und forderten mich auf, zu folgen. Was sollte der Sch…. dachte ich. Das wurde dann schnell klar, als ich vor einer Pforte mit Wachsoldaten parken musste. Man hatte mich schon erwartet und freundlich, aber bestimmt aufgefordert, mitzukommen. Im obersten Stock angelangt, eröffnete man mir auf Englisch, dass sie mein Fahrzeug kontrollieren wollten. Die Erinnerung an die Einreise nach Turkmenistan war noch zu allgegenwärtig, so verweigerte ich freundlich aber bestimmt und harrte der Dinge. Großes Erstaunen und Befragung nach Waffen, Drogen usw. und weshalb ich die Durchsuchung verweigere. Dass mir so ein polizeistaatliches Verhalten von Wichtigtuern dermaßen zu wieder läuft, hab ich für mich behalten und gesagt, dass ich nichts von alldem an Bord habe, sondern im Land bin, um dessen Kultur zu besichtigen, ganz einfach ein Tourist bin und in meinem Alter nicht so blöde sei, so etwas zu unternehmen. Inzwischen kam der eine und andere Vorgesetzte (konnten kein Englisch) hinzu. Dann runter zum Auto, ich soll aufschließen- nein- dann wieder hoch. Mir wurde Essen und Tee angeboten, was ich ablehnte. Dann wieder die Runde bei den Vorgesetzten. Plötzlich kam ein Anderer mit Dolmetscher, wurde von außerhalb herbeordert, wollte meinen Beruf, Ausbildung und den meiner Frau und Kinder wissen. Ich beantwortete brav die Fragen, gab aber nicht nach. Der Tag war eh gelaufen. Um 8:00 wollte ich losfahren, inzwischen war es 14:00.  Zudem genoss ich die Ohnmacht der Herren zunehmend und  konnte bequem im Sessel sitzen. Irgendwann fragte ich dann, wann das Spiel beendet sei, da merkten sie, dass es keinen Sinn machte, mich weiter zu befragen und gaben auf. Nicht ohne bei allen Beteiligten vorbeizuschauen, um mit einem freundlichen Lächeln und Hallo verabschiedet zu werden, wurde ich von meinem „Beschützer“ zum Auto esskortiert. Auf dem Weg dorthin wurde noch ein Höflichkeitsbesuch beim General absolviert. Dann bot ich meinem Begleiter zu seinem Erstaunen an, das WOMO Innen als mein Gast besichtigen zu dürfen, was ihn verdutzte, aber die Geste schmunzelnd annahm. Er erklärte mir  dann, dass er Verwandte in Deutschland habe und gab mir seine private Telefonnummer, die ich jederzeit nutzen dürfte. Mit einer freundlichen Umarmung verabschiedeten wir uns voneinander. Morgens erschienen immer wieder Bürger, die sich einen Ausweis erbettelten, der sie als „ zivilen Beobachter“ legitimierte.

Die Weiterfahrt an der Küste (Nr.22) entlang bis Now Shar erfolgte zeitweise im Regen. Die Dörfer reihten sich nahtlos aneinander, die Schikanen nervten und das Meer war selten zu sehen. Es gibt nur wenige öffentliche Zugänge zum Strand und wenn, dann war er nur hinter einfachsten Hochhäuser zu finden und war vielfach vermüllt. Die schönsten Flecken wurden von großen Hotelanlagen, die über hunderte von Metern eingezäunt waren, annektiert. Mich hatte es geärgert, dass ich nicht über das Rudkhaneh Tal (Baladeh) gefahren bin. In Now Shar Richtung (Nr.59) Karaj über den Kandovan Pass erwies sich als wunderschöne Gebirgsstrecke, sehr kurvenreich, sehr eng und ich hatte Glück auf der Talseite zu fahren, da überhängende Felsen oft die Höhe begrenzten. An diesem Tag war ein irrer Verkehr, Stoßstange an Stoßstange, in beiden Richtungen. Man konnte oft nur mit Mühe aneinander vorbei fahren, was natürlich zu zusätzlichem Stau führte. Auf diese Strecke war auch nirgendwo ein Schild angebracht, für LKW gesperrt. An der Strecke gibt es einige Lokale und Verkaufsstände, vielfach die einzige Möglichkeit, anzuhalten. Auch in diesem Tal wird mit Windeseile an einer 4-spurigen Straße nach Teheran gebaut, ein Teilstück ist bereits befahrbar. Den Pass hinunter war die Straße breiter und man konnte ungehindert fahren. Am Ende des Passes bei Gajereh, gleich hinter dem Tunnel, bin ich rechts in die Seitenstraße gefahren zum Übernachten. 2.094 Hm. Endlich Pause, der Tag war anstrengend. Adonis hatte heute auch wenig Auslauf und durfte sich nach dem Fressen, die „Läufe“ vertreten und weg war er, kein rufen und pfeifen half. Was tun? Es war Vollmond, klarer Himmel und es wurde kalt. Nach einer Stunde Suchen gab ich auf und legte mich ins Bett, schlief aber schlecht. Irgendwann in der Nacht wurde ich durch ein heiseres Bellen und Jaulen geweckt, das war nicht Adonis. Ich machte noch nicht ganz die WOMO Tür auf, war er im Auto und der Störenfried stand wenige Meter auf einem Hügel im Vollmond: ein Wolf, richtig wie im Märchen.


02.10. (60.007 km)

Die Landschaft ist weniger schroff, verlief an einem kleinen Fluss entlang, an dem sich häufig Ausflügler auf ihren ausgebreiteten Decken zum Picknick eingefunden hatten. Am Stausee vorbei, ging es langsam hinab und die Landschaft wurde weiter. Karaj, eine Großstadt mit vielen Neubauvierteln, lies schon das nicht allzu weite Teheran spüren, eine 6-spurige Trasse (Nr.2) führte direkt in die Hauptstadt. Ich wollte aber in die andere Richtung, nach Tabriz, auch hier ein enormes Verkehrsaufkommen, so dass generell um eine Fahrspur erweitert wurde. Nicht weit entfernt, begann die mautpflichtige 4-spurige  Autobahn, ca.5$ Gebühr.  Es wurde viel gebaut entlang der Autobahn. Ganze Städte mit mehrstöckigen Häuser wurden aus dem Boden gestampft, auch Gleisanlagen, um die neuen „Vororte“ mit Teheran verbinden zu können. Auffällig war auch, dass viel in neue Universitäten investiert wurde, einem Campus gleich und das  nicht nur in dieser Gegend. Vor Zanjan habe ich an einer Tankstelle übernachtet.1.777 Hm.


03.10. (60.354 km)  

Die Landschaft und das Wetter veränderten sich, es wurde hügelig. Die Erhebungen spiegelten sich in verschiedenen Farben und wurden von grünen Ebenen gesäumt, und es goss zeitweise wie aus Kübeln, was das Fahren sehr erschwerte. Die teilweise tiefen Spurrillen mit Wasser gefüllt, waren alles andere als angenehm. In Tabriz bin ich fälschlich schon bei der Ausweisung zum Flughafen abgefahren, eine zu früh. So irrte ich eine zeitlang in der Stadt umher. Ein Herr, den ich nach dem Weg fragte, setzte sich zu mir ins Auto und dirigierte mich zum El-Goli-Park. Der Parkplatz war gebührenpflichtig (30.000 IR für 2 Tage). Man konnte  dort ohne Probleme stehen und brauchte nicht auf den überteuerten (10 $/T.) Campingplatz am Ende des Parkplatzes gehen. Keiner nutzte den Platz, alle stellten sie ihre Zelte unter den Bäumen am Parkplatz auf. 1.607 Hm. Es gibt auch öffentliche Toiletten.  Der Regen hat glücklicherweise aufgehört und so erkundete ich mit Adonis den Park. Eine schöne und viel besuchte Anlage, die auch gerne am Abend genutzt wurde, wenn der Pavillon und die Gebäude in buntes Licht getaucht wurden. Man kann um den See flanieren, auch gibt es genügend kleine Kioske unter den Bäumen. Für die Sportlichen stehen an verschiedenen Bereichen, wie in jedem Park, Fitness Geräte bereit, die auch Frauen mit Tschador bekleidet, benutzten. Auf einem Teil des Parkplatzes war ein Gelände mit Planen eingezäunt, darin Steinmetze. Männer und Frauen mit einfachem Mundschutz, in einem Nebel von Staub, mit Flex und Meißel, Skulpturen für einen Wettbewerb erstellend. Es war auch mal wieder an der Zeit, mit meiner Frau zu Skypen. Adonis im WOMO, machte ich mich auf den Weg zum 5 Sterne Hotel Pars El-Goli, oberhalb des Parks, inmitten eines bewachten Geländes. Mal sehen, ob ich schon an der Pforte mit meinem Vorhaben scheitere. Es gab überhaupt keine Probleme, an der Rezeption verwies man mich zum Hausservice, der wiederum meinte ich sollte es mir in der Lobby bequem machen, ein Passwort würde nicht benötigt. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, einmal genügte, um das Angebot auch  am nächsten Abend zu nutzen.

Heute war Stadtbesichtigung angesagt und money benötigte ich auch dringend. Adonis mitzunehmen, erschien mir keine so gute Idee, was sich als richtig erwies. Auf der anderen Seite des Parks befanden sich die Taxis, als zwei junge Männer zu ihrem Auto schlenderten, habe ich diese kurzerhand gefragt und ihnen anhand des Reiseführers gezeigt, wo ich hin wollte. Kein Problem, ich wurde dorthin gefahren, unentgeltlich. Insgesamt war ich 5 Std. unterwegs, eine Sehenswürdigkeit und mehr, nacheinander im Führer abgehakt. Eine Stadt, die pulsierte, Menschenmengen, Autos und Busse, alles in Bewegung. U-Bahn Baustellen, neue supermoderne Gebäudekomplexe, ein Basar und Geschäfte in unermesslichem Ausmaß. Auf der Imam Khomeini habe ich dann eine Bank gesichtet, endlich, hatte ja keine IR mehr. Der Banker zeigte mir dann seinen Kurs, Dollar zu Rial, der beschämend war, dann nahm er einen Zettel zur Hand, zeichnete den Weg zur Melli Bank auf und gab mir zu verstehen, dass ich dort auf der Straße tauschen soll. Best Course. Es stimmte, man muss aber handeln. Am meisten beeindruckte mich der Basar und die neue Moschee/ Medresse, die neben der Ali-Shah Moschee, die auf dem Morsalla-Gebetsplatz errichtet wurde und noch nicht ganz fertiggestellt ist. Ein pompöses Gebäude riesigen Ausmaßes. Für die Rückfahrt habe ich ein Taxi angehalten und den Preis ausgehandelt, 80.000 IR. Adonis versorgt, mit ihm eine ausgedehnte Runde durch den Park und dann natürlich Skypen.


05.10. (60.693 km)

Vom Park zur Autobahn (Nr.16) ist es ein Katzensprung. Mein Ziel war Kandovan, in Richtung Orumiyeh. Nach ca. 25 km zweigte ich Richtung Osku in das Seitental ab. Neue Siedlungen mit Hochhäusern präsentieren sich, bis man schließlich mitten in einem Tal, mit kleinen Dörfern inmitten von Walnussbäumen, anglangte. Säckeweise werden die Nüsse am Straßenrand angeboten. Über karges Gelände schlängelt sich die Straße dann zum Felsendorf, das sehr touristisch geprägt und dennoch sehenswert war. Ein Dorf, dessen Höhlenwohnungen sich in den Wänden und Kegeln der Tuffsteinwände befanden, zeichnete, gebildet durch die Natur, eine eindrucksvolle Architektur. Die Weiterfahrt nach Orumiyeh, zum gleichnamigen Salzsee, verläuft auf einer langen Dammstraße, links und rechts davon im Dunst eine ausgetrocknete Landschaft. Erst hinter Saray tritt langsam der Salzsee in Erscheinung und die mautpflichtige Brücke kann man im Dunst erkennen. In Ad Gonband (Mautstelle) wird im großen Stil, mit schwerem Gerät, das Salz abgebaut. Hier liegen auch verrostete Schiffe auf Grund, ca. 3m unterhalb der alten Kays,  um so viel ist der Wasserpegel in den Jahren gesunken. Außerhalb Qushchi (Nr11), am Rande eines Tomatenfeldes, wollte ich übernachten. Daraus wurde leider nichts. Als es schon dunkel war, wurde ich lautstark aufgefordert, die Tür aufzumachen. Ein Blick durchs Fenster sagte alles. Militär mit MP. Als ich öffnete, ein Polizist mit Handfeuerwaffe im Anschlag vor der Tür. Er steckte die Waffe weg, verlangte den Pass (ich gab ihm eine Kopie) und sollte mit zur Wache. So einfach geht das nicht bei mir. Er gab mir schließlich sein Handy und ein englisch sprechendes Individuum gab mir in rüdem Ton zu verstehen, dass ich der Anweisung umgehend zu folgen hätte. Nein, ich bin Tourist und müde und gab das Handy zurück. Ich machte die Tür zu und wartete, ob sie weg fuhren.Natürlich nicht. Nach ca. 20 Min. kam ein Auto angefahren und jemand donnerte gegen das Fahrzeug. Als ich aufmachte, packte mich gleich der Neuankömmling in Zivil und schrie mich an. Ich zurück und schlug ihm die Hand weg, draußen die Bewaffneten. Dann fiel mir die Telefonnummer aus meiner ersten Bekanntschaft ein, die ich ihm gab. Ein längeres Telefonat ergab dann, dass Ruhe eintrat, er sich entschuldigte und ich zu meiner eigenen Sicherheit hier wegfahren und im Hotel übernachten sollte. Angeblich wurde 2 Wochen vorher ein Polizist von Irakern erschossen. Ich fuhr dann weiter und übernachtete auf der Strecke nach Salmas an einer Tankstelle. 1.484 Hm.


06.10. (60.977 km)

Am Morgen an die Zapfsäule gefahren und  mit dem Tankwart einen  Deal ausgehandelt, für 250 T. zu tanken und er bekommt den ½ Differenzbetrag zu 500 T. von mir. Er war einverstanden und stellte den Preis auch auf 250 T. ein. Beanspruchte aber, als es ans Zahlen ging, den doppelten Betrag. Nach einigem Gezeter gesellte sich ein Reiseleiter aus einem gerade angefahrenen Bus zu uns und fragte mich, was los sei. Als ich die Sachlage darstellte und er mitbekommen hatte, um was es ging, beschimpfte er den Tankwart und sagte, die Sache sei geklärt und ich könnte losfahren. Das Tanken für 250 T. ohne Tankkarte konnte ich nur an den zwei Tankstellen, ansonsten war weder ein Tankwart, noch Trucker bereit, auf seiner Karte zu tanken.  Die Weiterfahrt über Quara Ziya´Eddin nach Chaldrian verlief ohne Probleme. Man fährt überwiegend durch karge Landschaft in hügeliger Umgebung. In Chaldrian erledigte ich einen größeren Einkauf, unterstützt durch einen  englisch sprechenden Bewohner. Dann fuhr ich die 15 km zurück und bog nach Qarah Kelisa nach links ab und fuhr bis unter die Thaddaeus Church. Auf der Wiese übernachtete ich, ein wunderschöner Platz mit viel Auslauf für uns beide. 1.899 Hm. Ein kleiner Ausflug auf den Hügel mit Besichtigung der Kapelle (Ruine) gab auch den Blick auf das Armenian Monastic frei. Der Abend war kühl und windig .

07.10. (61.212 km)     

Für den Besuch des Monastic waren 5 $ Eintritt zu bezahlen. Es war eine kleine Kirchenanlage, mit einer gepflegten Außenanlage (Touristentoiletten vorhanden), auch das Gemäuer machte einen guten Eindruck. Nur innen war alles voller Taubendreck und ein Baugerüst diente  zur Abstützung eines Bogens. Bei der Weiterfahrt zum Barun-Stausee und Chapel of Dzorzor (Mariekapelle) zweigte ich in Chaldrian gleich an der ersten Straße nach Maku ab. Vom Ortsende waren es dann noch ungefähr 3,8 km bis man (ungefähr 200 m vor der Brücke) von der Straße nach rechts, auf eine  Piste (nichts ausgeschildert), abfährt. Die Piste führte nach wenigen hundert Metern an einer Ansiedlung vorbei, in ein kleines Tal über eine Brücke und immer in leichtem auf und ab unweit am Fluss entlang. Die Piste war bei trockenem Wetter gut befahrbar. Weit hinten im Tal, bei der Ortsdurchfahrt, war ein trockenes Bachbett zu durchqueren, das auf der anderen Seite, auf der parallel verlaufenden, ansteigenden und schmalen Piste wieder verlassen werden konnte, was zu einer stärkeren Schräglage führte. Dann war es nicht mehr weit bis Barun. Bei der Stauseeverwaltung, oberhalb des Ortes, musste ich eine Genehmigung einholen (Pass). Nachdem das Tor geöffnet wurde, waren noch ca. 1 km zu fahren. Der Blick über den See mit der Kapelle im Vordergrund war einmalig. Der Regen, die stark Bewölkung und das Licht zauberten eine einmalige Stimmung über den See. Zum Übernachten fuhr ich an den See hinunter, nicht zu weit, da der Untergrund sehr schwammig war. 1.694 Hm.


08.10. (61.272 km)

Von Barun geht es wieder auf geteerter 2-spuriger Straße weiter. Zunächst in Kurven auf 2.388 Hm ansteigend, bevor es auf der anderen Seite in vielen Kurven und  wenn das Wetter einem hold ist, mit schöner Fernsicht, nach Maku hinabgeht. Auch an diesen Hängen machte der Bauboom nicht halt, viele Eigenheime mit skurrilem Aussehen, waren im Entstehen. In Bazargan meine restlichen IR vertankt und in Lebensmittel eingetauscht. Die Grenze, belagert mit vielen Geldwechslern, begann am Ende des Ortes. Im großen Wachhaus mit Schlagbaum, muss der Pass vorgelegt werden und man durfte weiterfahren. Es war eine sehr große Anlage mit Parkplätzen und getrennter Straße für LKW und PKW/Bus zum Abfertigungsgebäude hinauf. Der LKW Parkplatz, wie die mehrspurige LKW Straße waren, wie zu erwarten, voll gestanden. Ich entschied mich daher für die PKW Seite. Oben angekommen, stellte ich erfreut fest, dass nur eine handvoll Fahrzeuge vorhanden waren. Für die  Abwicklung nahm ich einen, wie er sagte, kostenlosen Helfer, in Anspruch. Für mich, als nicht Insider, war auch diese Abwicklung unübersichtlich, aber stand in keinem Vergleich zu dem Chaos in Sarakhs.  Mit etwas Geduld hätte ich die Sache sicher auch im Alleingang erledigen können. Ein Problem dürfte jedoch darin bestanden haben, an der Menschenansammlung vorbei, Einlass durch die Tür zum „Allerheiligsten“ zu bekommen. Dem Helfer jedoch wurde Platz gemacht und auf das Klopfen hin, die Tür  geöffnet und man war drinnen. Dort wurde ein Schalter zur Passkontrolle angelaufen, ein Schalter mit Pass, Kfz Schein, Carnet de Passage  und dem sehr wichtigen „rosa“ Transitschein zur Bearbeitung und Computereingabe, dann musste ein zivil gekleideter Beamte gesucht werden, der auch die Papiere abzeichnete und die Freigabe erteilte, in den Zollhof einzufahren. Dort erschien nochmals ein/ der gleiche?  Zollbeamter in Zivil, der für den letzten Stempel und die endgültige Freigabe zuständig war. Er hielt meine kompletten Unterlagen in der Hand und mein Helfer meinte, 50 $ seien für die bevorzugte Bearbeitung durch den Beamten angemessen. Ich konnte mir ein freundliches Lächeln nicht verkneifen und erklärte ihm, dass die Zollabwicklung kostenfrei zu erfolgen hätte und ich für seine Hilfe bereit sei, den gleichen Betrag  wie an der Grenze in Sarakhs zu bezahlen, wobei  sein Zeitaufwand gerade einmal  einem 6 tel dessen entsprach und forderte höflich aber bestimmt meine Unterlagen ein, die ich auch nach einem kurzen Zögern erhielt. In 35 min waren alle Formalitäten erledigt. Ich musste aber noch 25 min vor dem doppelten Rolltor zur Türkei warten, bis ich ausfahren durfte. 

 

 

Türkei 08.10. (61.325 km)


Der türkischen Zollhof schließt unmittelbar an den iranischen an, gehört zu Gurbulak und bietet im Gegensatz zur LKW Abfertigung  nur wenigen Fahrzeugen Platz. Mir wurde gleich ein Stellplatz zugewiesen und ein Uniformierter stellte sich mir als Helfer zur Verfügung. Am kleinen Gebäude mit zwei Schaltern musste ich beim Einen den Pass und die grüne Versicherungskarte vorlegen, beim Anderen Kfz Schein und Pass. Daten wurden kontrolliert und erfasst. War Alles in 15 min erledigt. Jetzt war nur noch der Zoll mit Fahrzeugkontrolle zu erledigen. Da aber gerade die Mittagspause begann, war erst mal Warten angesagt. Als alle wieder zurück waren, wurden alle PKW und Lieferwagen kontrolliert, nur nicht ich. Mein Begleiter erklärte mir schließlich, ich müsste zum Fahrzeugröntgen aufs gegenüber liegende Gelände und stieg zu mir ins Fahrzeug. Er dirigierte mich aus dem Zollhof hinaus. Ich musste wenden, um dann auf der mehrspurigen LKW Ausfahrt, zum Erstaunen der Trucker, entgegen der Fahrtrichtung, in Schlangenlinien, zwischen ihnen hindurchzufahren. Vor dem Röntgen musste ich nochmals den Pass abgeben. Adonis musste natürlich aus dem WOMO und am Zaun festgebunden werden. Dann war ich als Zweiter an der Reihe, alles in epischer Ruhe. Jetzt wieder in Schlangenlinien zwischen den LKW hindurch, jetzt Gott sei Dank in Fahrtrichtung und entgegen der Fahrtrichtung zum PKW Zollhof hinein. Mit dem Kfz Schein nochmals zur Kontrolle zum 2. Schalter und nach 2 Std. war ich fertig zum Ausfahren. Mein Begleiter entschuldigte sich für die Umstände und teilte mir mit, dass ich aus Sicherheitsgründen durch Dogubeyazyt in Richtung Erzurum hindurchfahren sollte und dass das Ishakpasha Sarayi nicht angefahren werden könnte, da es aufgrund der Unruhen Sperrgebiet sei. Ansonsten sei nichts zu befürchten.

Das Wetter war kühl und der Ararat schaute nur spärlich zwischen den Wolken hervor. Die 4-spurige Straße (E80) nach Dogubeyazyt war sehr gut, nur durch die Stadt befand sich ein Teil  im Bau. Ich konnte ungehindert durchfahren, aber nur wenige Meter abseits der Straße, im alten Wohnviertel, gab es randalierende Jugendliche, die auf der Straße ein Feuer angezündet hatten .

Die Türkei war für mich ein reines  Transitland, das ich zügig durchqueren wollte. Ich kannte das Land aus  den Jahren  Mai 1986 und August 2007, in denen ich jeweils bis an die Grenzen von Armenien gereist bin. Seit diesen Jahren hat sich vor allem auch in der östlichen Region viel verändert. Es ist ein ersichtlicher Wohlstand eingekehrt. 1987 gab es in Dogubeyatyt noch Lepra erkrankte, so gut wie keine Autos, bettelnde und Steine werfende Kinder und ein riesiges Areal mit Panzern und andere schweren Waffen. Gebiete, zur armenischen Grenze hin, zB Cildir See, konnten nur mit Sondergenehmigungen erreicht werden und ein „wildes“ Übernachten war undenkbar. Von all dem war in 2007 schon nichts mehr zu sehen und zu spüren. Aus dem kargen Land wurde Ackerland, Dank  umfangreicher Bewässerungsanlagen. Der Straßenbau wurde vorangetrieben und im Westen entstand zum Tourismus auch mittelständige Industrie. Auch wenn es in jener Zeit in dieser östlichen Region zu häufigeren militärischen Kontrollen kam, fühlten sich meine Frau und ich während der gesamten Reise sicher und ein „wildes“ Übernachten war überall möglich. Auch bei dieser Fahrt (E80/100+ E84/110) an die griechische Grenze (Kipoi bei Ipsala) hatte ich nie Probleme mit dem Übernachten. Vor allem ist die Straße, so gut wie über den gesamten Bereich  4-spurig ausgebaut und in einem Top Zustand, Dank goldener Stars auf blauem Untergrund. Die Fahrt über Hochebenen, Pässe und durch wilde Schluchten, gestaltete sich selten langweilig. Ein schönes Land. Übernachtet auf einem freien Platz neben einer Tankstelle vor Horasan. 1.801 Hm.


09.10. (61.497 km)

Die Nacht war kühl, tagsüber warm und sonnig, ging es auf und ab mit vielen Kurven. Übernachtet ca. 40 km vor Amas Ya neben der Straße am Feldrand. 449Hm.


10.10. (62.078 km)

Auf dieser Strecke war eine große Straßen- und Geschwindigkeitskontrolle. Als sie mitbekamen, dass  ich  Tourist/Almon war, war alles geklärt und ich konnte weiterfahren.  Übernachtet kurz vor Düzce auf einer Wiese, oberhalb einer Autobahnraststätte. 886 Hm. Bis jetzt bin ich auf der mautfreien Straße gefahren, da ich keine türkische Währung besaß.


11.10. (62.658 km)

Ab ca. Kocaeli (Izmit) begannen die Ortschaften ineinander überzugehen, unendliche klein- und mittelständische Industrie. Die Fahrerei wurde nervig und es wurde Zeit, Geld zu wechseln. Was kein Problem war. Direkt auf dem Gelände einer Shell Tankstelle standen zwei Automaten. Bei der nächsten Auffahrt auf die Autobahn, da stand ich, keine Automaten für Belege bzw. Zahlstellen, alles elektronisch und ein Zurück ging nicht mehr. Kurz vor Istanbul standen dann mehrere Fahrzeuge vor einem Gebäude mit dem gleichen Symbol wie an der elektronischen Erfassung. Also rechts ran. Man erklärte mir, dass ich mich registrieren lassen muss. Dazu benötigte ich meinen Pass und der billigste Tarif war umgerechnet, ich meine, bei ca. 14 €. Ich erhielt zum Vertrag eine Plakette, die an der Windschutzscheibe angebracht werden musste. Das war eine gute Entscheidung, da in der Stadt kräftig von der Polizei nach diesen Plaketten Ausschau gehalten wurde. Der Verkehr durch Istanbul war zähfliesend bis Stillstand, aber nicht problematisch. Den Bosporus auf der Fatih Sultan Mehmet Brücke (E80/0-2) überquert und kurz vor Tekirdag am Strand bei Fischern übernachtet. 9Hm.


12.10. (63.047 km)

Bis zur Grenze, 6 km hinter Ipsala, waren es noch ca.125 km, die schnell hinter sich gebracht werden konnten. Auf der PKW Spur durch die Grenze, Pass und Kfz-Papiere wurden geprüft, die beiden Laderaumklappen mussten geöffnet werden und schon durfte ich zum Zolltor weiterfahren. Nochmals Passkontrolle und am Militär vorbei über die Brücke zum griechischen Zoll. Alles war in 20 min erledigt.

 

 

Griechenland 12.10. (63.190 km)


Durch das überdachte Zollareal für PKW an der Grenze (Peplos) von Ipsala nach Griechenland ist die Durchfahrt sehr schmal und es mussten zuerst ein paar Fahrzeuge der Beamten, die die Überdachung als willkommenen Sonnenschutz nutzten, umgeparkt werden. Aus Platzmangel war es auch erforderlich, vor den Abfertigungscontainern auszusteigen. Es wurde nur der Pass eingesehen und in den Laderaum geschaut. Die Kontrolle der Kfz Papiere am zweiten Schalter wurde abgewunken, so war die Grenzabfertigung in 10 min erledigt. Nur mit einer Handbreit Spiegelabstand an den Containern vorbei konnte ich die Halle verlassen.

Jetzt ging es auf die „europäische“ Autobahn, sehr schön, auch die Rastplätze, und nur bei Kavalla, 6 € berappen müssen. Da soll sich einer beklagen! Die Strecke führte über ein breites, ausgedehntes Delta mit großen landwirtschaftlichen Flächen und ging dann bei Kavala in gebirgige, mit Steilküsten versehene, Landschaft über. Immer wieder gibt es landschaftlich ansprechende Buchten. Leider waren die Buchten, die ich angefahren hatte, oft mit Planenhütten versaut und/oder vermüllt. Es war schwierig für mich,  auch wegen Adonis, der gerne alles Fressbare zu sich nahm. Nach mehreren Anläufen gelang es mir dann doch einen Platz zu finden, wo es einigermaßen erträglich war. Das Wetter war schön, man konnte sogar baden. So beschloss ich, den nächsten Tag noch zu bleiben. Ich hatte auch keine Eile und war im Grunde auf der Suche nach einem netten und vor allem sauberen Strand, da ich die Herbstferien mit meiner Frau am Strand verbringen wollte.


14.10. (63.432 km)

Beim Durchfahren von Asprovalta entdeckte ich so im Vorbeifahren am Strand einige WOMO´s. Sogleich bog ich ab, um zu sehen, wie es dort aussah. Ein längeres Strandstück, gesäumt von Palmen, zwischen zwei Promenaden. Sauber und mit Mülleimern und einer, na, ja "Toilette", versehen. Man hatte vor allem genügend Abstand zueinander. Der Platz war ideal, in der Nähe Einkaufsmöglichkeiten, Kaffes und Restaurant. Gleich mal den Vorrat ergänzt und mit Adonis das  Städtchen erkundet und mal wieder mein Taplett einrichten lassen (10 € für 20 min). Am Abend wurde ich von meinem „WOMO-Nachbarn“zu Bier und Snacks eingeladen. Ein nettes Ehepaar aus Bulgarien und seit Jahren Griechenlandfahrer. Aufgrund seiner sehr guten Deutschkenntnisse entstand auch gleich eine angeregte Unterhaltung. Die Tage waren recht angenehm warm und so machte ich es mir am nächsten Tag mit Laufen, Schwimmen, kochen bequem und erledigte mal wieder den Großputz. Der Platz galt schon mal als Favorit.

 

16.10. (63.481 km)

Durch einige Tipps meiner WOMO-Nachbarn hatte ich mich entschlossen, an der Küste entlang auf die Halbinsel Sithonia zu fahren. Eine abwechslungsreiche Fahrt durch kleine Dörfer, vorbei an vielen neuen Ansiedlungen mit traumhaften Anwesen und in stetigen Kurven bergauf und bergab. Vor Nikitas bog ich dann links auf die westliche Inselseite ab und machte wieder von der Straße eine in größerer Entfernung liegende Bucht aus, eine wirklich traumhafte Lage, mit vereinzelten WOMO`S. Nicht weit entfernt die Ausschilderung zu Kastri Beach. Abgebogen und-mein Gott wo bin ich-es fehlten mir die Worte. An einem Müllberg vorbei, für dessen Abtransport ein 40 Tonner nicht ausreichen würde. Überall zwischen dem Bewuchs Berge von Haus- und Bau- Müll  und vor dem Strand verfallene und vermüllte kleine Gebäude. Es war anscheinend vor Jahren ein Campingplatz. Um an den Strand zu kommen, musste man also zuerst durch die Müllhalde fahren. Der Strand selbst, mit wenigen Metern dahinter, war soweit in Ordnung. Es waren ein paar Camper aus Rumänien und Deutschland und einige Einheimische anwesend, mit dem Blick aufs Meer die Realität hinter sich lassend. Ich selbst ließ für den späten Nachmittag und am folgenden Tag auch die Realität hinter mir, behielt Adonis im Auge, verpflegte einen fremden Hund, legte einen Waschtag ein und verlor die Illusion, einen ansprechenden Strand zu finden.


18.10. (63.591 km)  

Weiter in den Süden mit der Hoffnung, dem Zivilisationsmüll zu entkommen, fuhr ich bis Neos Marmaras, einem größeren Orte mit, Lokalen und einem pompösen Hotelareal. Auffallend waren auch auf dieser Strecke die schönen Villen inmitten gepflegter Gärten. Nach der Hotelanlage zweigte ich rechts auf die alte Küstenstraße ab, und schlängelte mich an dieser schönen Küste, mit herrlichem Blick auf Inseln und Landzungen, entlang. Als die Steilküste etwas zurücktrat, tauchten auch wieder Strände auf, von denen einige teilweise „versumpft“ waren oder so gut wie keinen geeigneten Stellplatz boten. Aber dann ein Blick von oben, eine riesige Bucht, grün und mit einem herrlichen Sandstrand. Ja, ich traute meinen Augen kaum, auch sauber. Müllcontainer waren vorhanden und nur 4 WOMO´s. Das war die Entscheidung für unsere gemeinsame Woche. Meine entfernten Nachbarn aus München erzählten mir, dass man außerhalb der Saison hier ohne Probleme stehen könnte. Wobei während der Saison hier oft bis zu 60 WOMO´s standen und die Polizei dann auch den Platz räumen lies und Strafen verhängte. Eine Entsorgungsmöglichkeit über eine Sickergrube war gegeben, da auch in dieser  Bucht vor Jahren, einen Campingplatz ansässig war. Die Tage waren schön, so verbrachte ich mit Adonis und meinen netten Münchnern faule Campingtage und gemütliche Abende am Lagerfeuer. Am 24.10. war es dann so weit, meine Frau am Flughafen Thessaloniki abzuholen. Leider hatte sich das Wetter inzwischen verschlechtert, es wurde kühler und es regnete zwischendurch auch mal heftig. Unserer Wiedersehensfreude tat dies alles keinen Abbruch. Unsere Münchner brachen dann zum Wochenende auch auf, so standen wir alleine. Eine wunderschöne Woche.


31.10. (63.955 km)

Mit einem Zwischenhalt am Kastrie Beach, wir hatten in Nikiti noch ein paar Einkäufe eingeplant und  wollten am nächsten Tag schon um 09:00 am Flughafen sein. Das Wetter war immer noch regnerisch und man musste zum Strand hinunter genau hinschauen wo man fuhr, um nicht im Lehm stecken zu bleiben.


01.11. (63.970 km)

Früh am Morgen los, da wir um 09:00 am Flughafen sein wollten. Ohne Probleme (Nr. 105) erreichten wir in 1 ½ Std. den Flughafen und konnten uns bis zum Einchecken noch etwas Zeit lassen. Die Landschaft wurde anfänglich durch große Olivenhaine und zum Meer hin von Feriendörfern, oder doch nur Sommersitzen, geprägt. Später wurde es flacher und Landwirtschaft und mittelständige Industrie prägten die Gegend. Ich wollte auf meiner Heimreise noch ein paar Gebiete kennenlernen, da ich erst Mitte-Ende November zu Hause sein musste. So steuerte ich den Presba See über Edessa (E86) und Florina an. Zuerst an Feldern, überwiegend Baumwollfeldern, vorbei, ging die Strecke langsam in hügelige Landschaft über, um die letzten km über eine enge, kurvenreiche Straße, durch waldiges Gebiet, zum See zu führen. Auf  einer Höhe von 1.500 m, lagen noch die Überreste von Schnee, den das  schlechte Wetter der letzten Tage hervor gebracht hatte. Am See angekommen, wurde es schon dunkel und es war Eile geboten, einen Übernachtungsplatz zu finden. So fuhr ich einen holperigen Feldweg zum See hinunter und übernachtet auf einem Feld hinter einem dichten Schilfgürtel. 908Hm.


02.11. (64.320 km)

Heute früh war es nebelig trüb, und nur 16°C im Auto. Es klarte jedoch bis zum Mittag auf und ein herrliches Panorama zeigte sich mir, blaues Wasser und schneebedeckte Berge im Hintergrund. Die Straße führte über den schmalen Damm zum Westufer hinüber und mündete in einen Feldweg. Leider war es schwierig, am Westufer einen ebenen Stellplatz zu finden. So entschloss ich mich, nach Parades an den großen P.S. zu fahren. Vorher machte ich jedoch halt, um die Agios Ahillois zu besichtigen. Eine kleine Insel, die über Pontons zu erreichen war und ein nettes Künstlerlokal, sowie einige zerfallene Klostermauern beherbergte, auch ein beliebtes Ausflugsziel der Griechen. Eine Übernachtung am See wäre nur im Bereich des Damms möglich gewesen, da ansonsten der Zugang durch breite Binsenfelder und einem Naturschutzgebiet verhindert wurde. Der See ist auch im Frühjahr Reiseziel vieler Ornithologen. Momentan erfolgte das Ernten der Binsen. Parades (857 Hm) ist ein gut restaurierter Ort, in einer malerischen Bucht. Am Ortsbeginn hatte ich auf einem kleinen Parkplatz eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. 908 Hm. Später gesellte sich noch ein WOMO aus Deutschland zu mir und es entwickelte sich eine angeregte Unterhaltung.


03.11. (64.355 km)

Bei meiner Fahrt durch Griechenland sind mir, wie auch schon bei meinen früheren Reisen, die überall gegenwärtigen Goldstars auf blauem Untergrund aufgefallen. Selbst sakrale Bauwerke, nicht größer als eine Garage, verdienten sich die Unterstützung. Und als mir die allgegenwärtigen Tafeln auf meiner Fahrt bewusst wurden, vielleicht war mein Auge aufgrund der vielen Medienberichte auch besonders anfällig dafür,  kam ich, Zeit hatte ich ja genug, ins Grübeln und fragte mich: gibt es etwas, was nicht gefördert wurde und wie schafft man es, trotzdem pleite zu sein.


 

Auf der Fahrt (E86) zur albanischen Grenze nach Bilisht mussten zwei Straßenkontrollen passiert werden. Die Ausreise war unproblematisch. Nur der Pass wurde verlangt.

 

 

Albanien 03.11. (64.405 km)


Die Einreise als EU Bürger nach Albanien über Bilisht (E86) erfolgte problemlos. Passkontrolle und Kfz Schein vorgelegt und schon war man über der Grenze.

Die Fahrt ( E86/SH 79) nach Pogradec am Ohrid See verlief entspannt auf guter Straße. Die Landschaft, eingerahmt von sanften Bergen, ist stark landwirtschaftlich geprägt. Ich nahm eine längst fällige Autowäsche, die überall am Straßenrand angeboten wird, in Anspruch. 4 $ für Ober-und Unterbodenwäsche. Auffällig auf der gesamten Strecke waren die vielen farbenfrohen und großzügigen Neubauten in den Obstgärten, beidseits der Straßen. Pogradec ist eine Kleinstadt mit guter Einkaufsmöglichkeit, besitzt eine kleine Fußgängerzone und eine nette Promenade. Angedacht hatte ich, hier am Strand zu übernachten, was, wie ich dann feststellen musste, am gesamten albanischen Ufer, bis auf einen privaten Stellplatz, nicht möglich war, da sich alles in privatem Besitz befand und mit Lokalitäten/Gästehäuser verbaut war. Von den dahinterliegenden Bergen fallen die Hänge steil herab und es bleibt nur wenig Platz für Straßen und Häuser. Am Ufer entlang wurde gerade über ein längeres Stück die Straße neu gebaut und es war nur ein langsames Vorankommen möglich. In Lin ging die Straße in Serpentinen auf 933 Hm hinauf, um rechts an die Grenze nach Montenegro zu gelangen oder, wie ich, das lange enge Shkumbin Tal (E852), mit seinen schier nicht endenden Kurven, nach Elbasan hinunter zu fahren. Das Tal ist voller Kreuze am Straßenrand. Ich selbst musste miterleben, wie ein Irrer aus Montenegro mit seinem Sattelzug an einer vollkommen unübersichtlichen Stelle mich und den vor mir fahrenden LKW mit Hänger überholte. Ein Möglichkeit, im Tal zu übernachten, denke ich, besteht nur auf einem der Parkplätze vor den vielen Lokalen.  Inzwischen war es Nacht geworden und noch schwieriger, einen Übernachtungsplatz zu finden. Ca 35 km hinter Elbasan (SH7) hatte ich  es dann doch gewagt, in eine der sehr engen und schlechten Pisten abzubiegen. An einigen Lehmhütten, eingezäunten oder mit Sträuchern geschützten Grundstücken vorbei, dachte ich schon, ich muss den ganzen Weg rückwärts wieder zurück, da tat sich über einem Bewässerungsgraben ein abgeerntetes Maisfeld, mit zum Trocknen aufgestellten Maisgarben, auf. Über die teilweise eingebrochenen Wasserrohre hinüber und eingezwängt zwischen den „Maispyramiden“ dann doch noch eine ungestörte Nacht verbracht. 69 Hm.


04.11. (64.595 km)

Die Fahrt nach Durres über Kavaje (SH7/4) verlief problemlos. Die Rruga Pavaresia (SH4), die nur ein/zwei Häuserzeilen  vom Meer getrennt ist, führt direkt zum Hafen und ist heute ein bevorzugtes Viertel. Alte Häuser fielen dem Neubauwahn mit exklusiven Hochhäusern zum Opfer und die Straße wurde zu einer 4-spurigen Palmenallee ausgebaut. Ich gönnte mir nur eine kurze Fotopause, dann weiter über die Autobahn (SH2) Richtung Tirana, die links und rechts der Trasse von Unternehmen gesäumt wird und weiter (E762/851) nach Shkoder. Die Straßen sind super und werden zum Dank an die europäische Unterstützung auch eifrig mit dem Wappen der vielen Goldstars bedacht. Die gesamte Strecke war stark befahren. Verlässt man den Großraum Durres/ Tirana wird es etwas ruhiger und wieder landwirtschaftlicher. Kurz hinter Shkoder wurde ich auf eine Campingplatzausschilderung aufmerksam, der ich dann folgte. 7 km nach der Stadt ging es über einen schlechten Feldweg zu C.P. und See hinunter. 69 Hm. Ein sehr schöner, moderner und sehr  gepflegter Platz, mit warmen Duschen. Drei Deutsch mit WOMO, eines wie meines, Innsbrucker mit Landy und Schweizer mit Fahrrad. Endlich mal wieder Gelegenheit, zum längeren Laufen, im Freien relaxen und Informationen auszutauschen. So blieb ich noch den folgenden Tag. Leider war das Wetter sehr wechselhaft. Von diesem C.P. aus konnte man auch geführte Geländewagentouren organisieren, was von zwei Familien in Anspruch genommen wurde.


07.11. (64.785 km)

 

Kein Verkehr zur montenegrischen Grenze (E762) am Nordufer des Sees, die schon nach 35 km erreicht wurde (64.820 km).  Nur Passkontrolle am Schalter und schon war ich in einem anderen europäischen Land. Durch Berge und Täler durch landwirtschaftliche Gegenden führt die Route über Podgorica, Niksic zur Grenze (M6) Bosnien-Herzegovina (64.933 km). Auch hier eine unkomplizierte Grenzabfertigung.  Durch wilde Berge in sehr schöner Landschaft geht es  über Trebinje (M6) weiter, bis man ganz oben in den Bergen, mit einem wunderschönen Blick  über die Bucht vor Brasina, die Grenze nach Kroatien erreicht.

 

 

Kroatien 08.11. (64.984 km)


Auch hier eine unkomplizierte Grenzabfertigung, wobei eine leichte Irritation bezüglich meines Fahrzeuges vorlag. LKW ? Ein kurzer Blick ins Fahrzeug klärte die Situation.

Von dort ist es ein Katzensprung nach  Dubrovnic (M20/ B8) in Kroatien. Leider hat das NAVI (Garmin) eine andere Vorstellung bezüglich der Wegstrecke zum Campingplatz Solitudo gehabt. Inzwischen war es mal wieder stockdunkel. Am Hafen wurde ich schon falsch aus dem Kreisverkehr geleitet und dann in eine so enge Anliegerstraße gelotzt, dass ich zu den parkende PKW oft nicht mal eine Handbreit Abstand hatte und hinter mir eine Schlange Autos. Es war auch noch eine Sackgasse, was ich zu spät bemerkte. Vorwärts, in der Annahme, es gibt einen Wendeplatz. Falsche Annahme. Mit Hilfe eines Anwohners und wegparken eines PKW konnte ich dann rückwärts auf die Bodenplatte eines abgerissenen Hauses fahren und die Fahrzeuge konnten vorbeifahren und ich wenden. Es war nicht das erste Mal, das ich falsch geleitet wurde, aber so beschissen war es noch nie! Der Campingplatz war um die Jahreszeit nicht mehr geöffnet, obwohl der Campingführer etwas anderes aussagte. Glücklicher Weise gab es vor dem C.P. genügend Stellmöglichkeiten, was auch noch andere Camper nutzten.


09.11. (65.015 km)

Heute unternahmen Adonis und ich bei traumhaftem Wetter eine längere Besichtigungstour über den Hafen zur Altstadt. Dort war noch Einiges los. Viele Pauschaltouristen mit geführten Gruppen bevölkerten die Stadt. Da sich alles auf engsten Raum beschränkte, war letztendlich der Weg hin und zurück über die Küstenstraße länger als die Besichtigung. Gelohnt hatte es sich allemal, die Altstadt wurde wieder liebevoll restauriert und von den Kriegswirren war, wie im gesamten Kroatien, nichts mehr zu sehen. Da es noch früh am Nachmittag war, als ich am WOMO ankam, entschloss ich mich, auf die Halbinsel Pljesak (vor Korcula) zu fahren. Ich wollte einfach noch ein paar Tage am Meer verbringen, da das Wetter hierzu gerade verlockte. Obwohl die Straßen sehr gut waren und die Entfernung nicht allzu weit, zog sich die Fahrt bis in die Nacht hinein hin. Hinter Kuciste steuerte ich den Campingplatz "Palme" an, der  tatsächlich noch geöffnet hatte. Ein netter Platz mit lichtem Baumbewuchs, nur durch die alte schmale Küstenstraße vom Strand getrennt und mit Sicht auf Korcular. Im Gegensatz zur Hauptsaison war genügend Platz vorhanden, vier Camper mit mir. Frei am Wasser zu Campen war so gut wie ausgeschlossen, da an der Küste entlang sich alles in privater Hand befindet. Es gab zwar Campingplätze, wo die Schranken geöffnet waren, die Polizei war allerdings auch allgegenwärtig. So hatte ich der Versuchung wiederstanden, ich wollte ja auch nicht nur für eine Nacht stehen. Die Zeit, auch zur Freude von Adonis, verbrachte ich mit langen Spaziergängen die Küste entlang und mehreren Wanderungen in die dahinter liegende Bergwelt. Auch bis zum Gipfel des Sv. Ilija mit 961 Hm schafften wir es. Der Wettergott war uns an diesem Tag besonders hold, was sonst nicht immer der Fall war. Meine unerschrockenen Nachbarn schwammen sogar jeden Morgen eine Runde im sehr erfrischenden Wasser. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass einmal ausreichend war.


16.11. (65.180 km)

 

Die Fahrt bei herrlichem Wetter bis nach Split die Küste entlang war sehr schön. Dann nahm ich bis Starigrad die Autobahn (A1). Ich wollte am nächsten Tag in das „ Karl May“ Gebirge. Es war mal wieder Nacht und lange suchen wollte ich nicht, so steuerte ich den Campingplatz Peklenika an. Für diese Jahreszeit eine denkbar schlechte Wahl, da sich der Platz in einem  Waldgelände befindet. In der Nacht gewitterte es, so war die Entscheidung getroffen. 

 

 

Heimreise 17.11. (65.592 km)


Das Wetter war über die Fahrt hinweg sehr wechselhaft, so dass ich auch den Gedanken an den Plitvicer Seen vorbei zu schauen, auf ein anderes Mal verschob. Die Fahrt ging über Zagreb (A1/E71) an die Grenze nach Slowenien und über Ljubljana (A2) nach Österreich (E61). Es war schon Nacht. Es regnete, als ich die Grenze überfuhr und da auch  starker LKW Verkehr herrschte, bin ich in Villach (A2) nach Hermagor abgebogen und auf den Campingplatz Schluga mit Hallenbad und beheiztem Freibad gefahren. Eigentlich wolllte ich am Weißensee vorbeischauen, da Bekannte von mir so begeistert waren, da es aber in der Nacht kräftig geregnet und weit herunter geschneit hatte, stand die Heimreise an.


18.11.

Über die sehr schmale und bergige Landstraße (87) zur Autobahn (A10) nach Salzburg über die nicht wahrnehmbare Grenze nach Deutschland. Das Wetter war nun wirklich schlecht geworden Regen und auch Schneefall auf der Tauernautobahn.  In der Nähe vom Chiemsee in Feilenbach gönnte ich mir noch einen Tag Pause, um ausgeruht in der Heimat anzukommen. Der Donnerstag war auch ein idealer Tag, da meine Frau keinen Unterricht am Freitag zu halten hatte.



20.11.

 

Um 15:00 war es dann so weit. Nach fast sechs Monaten, nein nach 168 Tagen und 66.737 km Tachometerstand, waren ich und Adonis gesund und ohne große Vorkommnisse von unserem MAN sicher nach Hause gebracht worden. Ein herzlicher Empfang, mit vielen kleinen und größeren Überraschungen hatte meine Frau vorbereitet. Der Tag war richtig gewählt, wir brauchten die Zeit für einander. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an meine Frau, die mir dies ermöglichte.